Letztes Spiel am 20. August – Vorzeitige Vertragsverlängerung im Gespräch

München. Gespielt hat Arjen Robben zuletzt am 20. August. Seit seinem mit einem Traumtor gekrönten Auftritt beim 5:0 gegen den Hamburger SV ist der „fliegende Holländer“ verletzt – wieder mal. Auch beim nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag wird der Dauerpatient wegen einer nicht vollständig auskurierten Schambeinentzündung voraussichtlich fehlen. Trotzdem wollen der FC Bayern und Robben ihren 2013 auslaufende Vertrag wohl vorzeitig verlängern – weil beide Seiten sich brauchen.

„Es ist wichtig, dass er wieder gesund wird, erst recht, wenn die wichtigen Spiele der Champions League anstehen“, sagt Jupp Heynckes. Der Trainer weiß genau, dass er nur mit einem fitten Robben die Chance hat, den Bayern-Traum vom Sprung ins Finale der europäischen Königsklasse im eigenen Stadion am 19. Mai 2012 zu erfüllen.

Der Mann, der filigrane Technik wie kein zweiter mit rasender Geschwindigkeit vereint, ist einer für die magischen Momente und wichtigen Spiele. So wie beim 2:0 in der Champions-League-Qualifiaktion gegen den FC Zürich, wo er trotz rasender Rückenschmerzen ein Tor vorbereitete und das andere selbst schoss. Der Einzug in die Königsklasse bringt den Bayern garantierte Einnahmen von etwa 25 Millionen Euro – genau die Summe, die Robben 2009 bei seinem Wechsel von Real Madrid gekostet hat.

Das Geld hat er dem Verein längst wieder eingespielt. In seiner ersten Saison führte er den FC Bayern mit grandiosen Leistungen zum Double und ins Finale der Champions League. In der vergangenen Spielzeit rettete er mit der Sensationsbilanz von zwölf Toren und zehn Vorlagen in 14 Spielen in der Rückrunde dem Rekordmeister Platz drei. In der Hinrunde war der 27-Jährige zuvor wegen einer schweren Muskelverletzung komplett ausgefallen.

Das zeigt, wie wichtig der längst zum Führungsspieler gereifte Flügelflitzer für den Verein ist. Das tägliche ärztliche Bulletin im Fall Robben ist deshalb immer eine Topnews. „Er hatte fast kein Beschwerden“, sagte Heynckes diese Woche der Sendung „Blickpunkt Sport“ des Bayerischen Rundfunks nach einem Laufbandtest.

Noch wichtiger war aber das Signal, dass Robben gern länger - vielleicht sogar bis zum Ende seiner Karriere – in München bleiben möchte. „Ich habe mit dem FC Bayern noch nicht über eine Vertragsverlängerung gesprochen, aber ich bin offen dafür“, sagte der Superstar „Voetbal International“: „Ich fühle mich wohl hier und habe eine tolle Zeit.“

Ehefrau Bernadien sitzt bei den Heimspielen auf der Tribüne, und die beiden Kinder jubeln mit Bayern-Trikots mit der Aufschrift Papa mit. Deshalb hat auch Präsident Uli Hoeneß das Gefühl, dass Robben seinen Vertrag bald verlängern wird. „Jeder von uns weiß, dass er schon immer wieder die eine oder andere Verletzung hat“, hatte Hoeneß erklärt und mit Blick auf Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt zugefügt: „Arjen weiß ganz genau, dass er nur mit dieser medizinischen Abteilung 80 oder 90 Prozent der Spiele machen kann.“