Hamburg. Heftige Kritik an der Vergabepraxis von Sportgroßveranstaltungen übte Sylvia Schenk, 59, Vorstandsmitglied von Transparency International Deutschland, beim 11. Internationalen Hamburger Symposium "Sport & Ökonomie" in der Handelskammer, das am heutigen Sonnabend um 19 Uhr zu Ende geht. "Ich prophezeie, dass die momentanen Probleme im Sport nicht behoben werden können. Zum Glück üben die Sponsoren inzwischen Druck auf die Verbände aus, mehr Transparenz zu schaffen", sagte die ehemalige Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer. Besonders bemängelte sie die Entscheidung Joseph Blatters, Präsident des Weltfußballverbandes Fifa, künftig den Fifa-Kongress über den WM-Ausrichter entscheiden zu lassen. Das würde Korruption nicht verhindern, nur die Gelder breiter streuen. Weil die nächste WM erst 2019 vergeben wird, gäbe es genügend Zeit, weitere Verfahren zu prüfen. Selbst die Vergabe der WM 2006 nach Deutschland stehe für Schenk unter Korruptionsverdacht: "Ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen, dass dabei nicht manipuliert wurde."