Der bekannte Box-Promoter Ahmet Öner attackierte Champion Vitali heftig: Sein kubanischer Schützling Solis werde die Klitschko-Ära beenden.
Köln. Box-Weltmeister Vitali Klitschko und der Kubaner Odlanier Solis liegen verbal im Clinch. Bei der Pressekonferenz am Mittwoch in Köln für das gemeinsame Duell am 19. März in der Lanxess- Arena flogen zwar nicht Fäuste, wohl aber Vorwürfe und Beschimpfungen hin und her. „Die ist keine Schwachsinnsveranstaltung wie die Kämpfe von Vitali zuvor“, sagte Solis-Promoter Ahmet Öner über das bevorstehende Duell. „Diesmal wird es ein anderer Kampf. Wir sind hier, um der Ära Klitschko und Konsorten ein Ende zu bereiten.“ Klitschkos Manager Bernd Bönte erwiderte: „Was kratzt es die Eiche, wenn der Hund dranpinkelt.“
Dass der 30-jährige Solis gegen den neun Jahre älteren WBC-Champion antritt, wertet Öner keineswegs als Entgegenkommen der gegnerischen Seite. „Wir können uns für die Herausforderung nicht bedanken. Wir waren als Gegner nicht gewollt, wir haben uns das erboxt“, erklärte er. Sein Schützling ist die Nummer eins der WBC- Rangliste und damit Pflichtherausforderer des Weltmeisters, den die Klitschko-Seite nicht ablehnen kann. Mit seinen 17 siegreichen Profi-Kämpfen seit 2007 hat der Herausforderer noch nicht für Aufsehen gesorgt.
„Für einen Profi hat Solis nicht genug Erfahrung“, meinte Klitschko, der 43 Profi-Kämpfe bestritten hat, davon 41 siegreich. Öners Drohungen seien für ihn „wie ein Déjà-vu. Das Gleiche habe ich vor zwei Jahren schon einmal gehört, als ich auch gegen eine Kubaner geboxt habe.“ Damals besiegte Klitschko Öner-Boxer Juan Carlos Gomez durch K.o. in der neunten Runde. Diesmal, so Öner, werde alles anders. „Es wird ein Kampf der Kategorie Ali gegen Tyson. Dieser Kampf gehört nach Amerika“, befand der Türke, der im Februar 2010 vom Hamburger Amtsgericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 120.000 Euro sowie einer Freiheitsstrafe von 22 Monaten auf Bewährung verurteilt worden war.
Solis-Trainer Pedro Luis Diaz meinte: „Klitschko ist ein großer Boxer. Aber Solis ist ein großer Krieger und Gewinner. Es wird am 19. März einen neuen Weltmeister geben.“ Sein Schützling, der 2004 in Athen Olympiasieger wurde und derzeit mit reichlich Hüftspeck unaustrainiert wirkt, verspricht den erwarteten 19.000 Zuschauern in der Lanxess-Arena: „Sie werden den besten Kampf im Schwergewicht erleben, den Sie je gesehen haben.“ Klitschko verspricht „eine Ringschlacht“.