Zum Rückrundenstart macht abendblatt.de Sie Fußball-fit. Kuriose Geschichten, Wechsel, Termine und Statistiken im großen Bundesliga-ABC.

Abstiegskampf

Borussia Mönchengladbach startet als Tabellenletzter in die Rückrunde und hat nur magere zehn Zähler auf dem Konto. In der vergangenen Saison reichten Hannover 96 33 Punkte zum Nichtabstieg auf Rang 15. Das könnte auch in dieser Spielzeit zum Klassenerhalt genügen. Die Punktzahlen der unteren fünf Mannschaften liegen auf dem Niveau der Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt. Dem FC St. Pauli könnten weitere 17 Zähler (so viele Punkte sammelten die Kiezkicker in der Hinrunde) also zum Verbleib genügen.

Ballbesitz

Offensichtlich kein Gradmesser für den größten Erfolg, denn auf Rang zwei dieser Statistik befindet sich in der Hinrunde der Hamburger SV mit 56% Ballbesitz im Durchschnitt. Den besten Wert erzielten die Münchener Bayern mit 60,17%. Vergleichsweise selten ist Borussia Mönchengladbach am Ball. Die Frontzeck-Elf kommt auf einen Wert von 43,88%.

Chancentod

In dieser Statistik hat der FC St. Pauli die Nase vorn – eine zweifelhafte Ehre. Aus 79 Tormöglichkeiten erzielten die Kiezkicker nur 16 Treffer. Eiskalt vor dem Tor sind hingegen die Mainzer. Thomas Tuchels Elf erspielte sich 89 Chancen und netzte 30 Mal ein.

Derbyfieber

Das erste Februar-Wochenende versetzt Fußball-Deutschland wieder ins Derbyfieber. Am 04. Februar (Freitag) kommt es zum Revierschlager zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 (20.30 Uhr). Nur 16,5 Stunden später elektrisiert die Haupstadt das Duell Hertha BSC Berlin gegen Union Berlin in Liga zwei (13 Uhr). Im Anschluss steigt in Niedersachen die Partie Hannover 96 gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr) und am Sonntag stellt sich in Hamburg die Glaubensfrage: HSV oder St. Pauli? Ab 15.30 Uhr duellen sich die Stadtrivalen in der Imtech-Arena. Alle Spiele gibt es natürlich auf abendblatt.de im Liveticker.

Endspiele

Der Mai ist auch in diesem Jahr wieder der Monat der Endspiele: Der letzte Bundesliga-Spieltag findet in diesem Jahr am 14. Mai statt, vier Tage später findet das Finale der Europa League in Dublin statt. Das Pokalfinale steht am 21. Mai an, eine Woche darauf wird Europas Fußball-Thron bestiegen: Das Champions-League-Endspiel steigt im Londoner Wembley-Stadion.

Fairplay

Gleich fünf Mannschaften kassierten in der bisherigen Spielzeit noch keinen einzigen Platzverweis: Bayern München, Borussia Dortmund, der HSV, Mainz 05 und Bayer Leverkusen beendeten alle Spiele mit elf Mann. Die meisten Verweise gab's übrigens für Borussia Mönchengladbach. Vier Mal glatt "Rot" und eine gelb-rote Karte für die "Fohlen"-Elf. Gar nicht zahm ...

Gern gesehener Gast

Als (fast) sicherer Punktelieferant erwies sich in der Hinrunde der VfB Stuttgart. Nur zwei Punkte erbeuteten die Schwaben auf des Gegners Platz. Neun Zähler sammelte dort der FC St. Pauli, der HSV holte zehn Punkte in der Fremde. Ungeliebter Gast ist hingegen Borussia Dortmund. 24 von 27 möglichen Punkten holten die Borussen auswärts.

Herbstmeister

In den vergangenen zwei Spielzeiten stand der Herbstmeister am Ende nicht auf dem Fußball-Thron. 2008 überraschte Hoffenheim mit Platz eins nach 17 Spielen, am Ende reckte der VfL Wolfsburg die Schale in die Höhe. In der vergangenen Spielzeit durfte sich Bayer Leverkusen über die Zwischenführung freuen, wurde dann von Rekordmeister Bayern München abgefangen. Doch die Statistik spricht dennoch für Borussia Dortmund. Zuletzt waren die Borussen 1994 und 1995 nach der Hälfte der Spiele oben und feierten am Ende dann auch den Titelgewinn.

International

Mit Vorjahresfinalist Bayern München und dem FC Schalke 04 stehen zwei deutsche Mannschaften im Achtelfinale der Champions League. Die Bayern treffen im "Finale reloaded" auf Titelträger Inter Mailand, Schalke bekommt es mit dem FC Valencia zu tun. In der Zwischenrunde der Europa League stehen der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen. Die Schwaben spielen gegen Benfica Lissabon, Bayer trifft auf die Ukrainer Metalist Charkiw.

Japan-Boom

Seitdem Shinji Kagawa im Trikot des BVB die Bundesliga verzaubert, stehen japanische Spieler in der Bundesliga offenbar hoch im Kurs. Der 1. FC Köln verpflichtete Tomoaki Makino von Sanfrecce Hiroshima, beim VfB Stuttgart wird Shinji Okazaki von Shimizu S-Pulse kommen. Der Kagawa-Namensvetter weilt allerdings derzeit noch beim Asien-Cup.

Kraftprobe

Für spektakuläre Entscheidungen ist Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal bekannt. Nun hat er wieder solch eine Entscheidungen getroffen und stellt am kommenden Sonnabend einen jungen Mann mit dem Namen Thomas Kraft ins Tor des Rekordmeisters. Kraft statt Butt – der Niederländer wagt ein Experiment, denn Routinier Jörg Butt leistete sich kaum Fehler und strahlte in der wackligen Bayern-Defensive Ruhe aus. Nun darf also der 22-jährige Kraft ran. Der gebürtige Westfale (Kirchen im Siegerland) gibt sich vor dem Debüt gegen den VfL Wolfsburg selbstbewusst: „Ich spiele nicht Fußball, um nur irgendwo zweiter oder dritter Torwart zu sein - und ich will auch nicht in der zweiten oder dritten Liga versanden." Klare Ansage, nun müssen Taten folgen. Die Kraftprobe!

Legionäre

Mit Sami Khedira und Mesut Özil wechselten im Sommer zwei deutsche WM-Stars zu den "Königlichen" von Real Madrid. Im kommenden Sommer könnte ein weiterer deutscher Nationalspieler in die spanische Primera Division wechseln. Der 32-Jährige Miroslav Klose, dessen Vertrag beim FC Bayern München ausläuft, soll ein Angebot von Real haben.

Meisterschale

Die begehrte, oftmals auch als "Salatschüssel" verschriene, Meisterschale des Deutschen Fußball Bundes ist 25.000 Euro wert. Das Gesamtgewicht der Schale beträgt inzwischen elf Kilogramm bei einem Durchmesser von 59 Zentimetern. Das Original wurde inzwischen um einen Ring erweitert, damit alle Titelträger weiterhin darauf eingraviert werden können.

Nachgerüstet

Die Transferperiode im Winter endet am 31. Januar. Bis dahin wird die Bundesliga wohl noch um ein paar neue Gesichter reicher. Hoffenheim sucht noch nach einem neuen Stürmer, HSV-Trainer Armin Veh hätte gerne einen Verteidiger. Kräftig zugeschlagen hat bereits der 1. FC Köln: Mit dem Ex-Münchener Torhüter Michael Rensing (vereinslos) , Außenverteidiger Christian Eichner (TSG Hoffenheim) , dem Japaner Tomoaki Makino (Sanfrecce Hiroshima) und dem Polen Slawomir Peszko (Lech Posen) holten die Rheinländer vier Neuzugänge.

Orakel

Freuen dürfen sich schon jetzt die Tippkönige, die beim Wettanbieter MyBet auf Borussia Dortmund als Meister gesetzt haben. Nach Informationen der "Sport Bild" zahlt das Unternehmen noch vor der Rückrunde vorzeitig die Tipper aus. „Meister wird der BVB, da sind wir uns sicher. Wir gratulieren natürlich den vielen Gewinnern dieser Aktion, von denen nun einige mehr als das 30-fache ihres Einsatzes ausgezahlt bekommen“, sagt MyBet-Geschäftsführer Edward Mifsud. Wer 100 Euro auf den BVB gesetzt hat, bekommt schon jetzt bis zu 3500 Euro zurück. BVB-Trainer Jürgen Klopp sagte dazu nur trocken: "Ich verstehe ja schon die Leute nicht, die wetten. Wie soll ich da die Wettanbieter verstehen?"

Platzhirsch

Fifa-Schiedsrichter Wolfgang Stark wurde von den Bundesliga-Profis zum schlechtesten Schiedsrichter der Hinrunde gewählt. Stark von Stark: Er stellt sich der Kritik und will sein Verhalten auf dem Fußballplatz verändern. „Ich muss weiter an meiner Mimik und Gestik arbeiten. Ich werde versuchen, ein bisschen lockerer zu wirken, aber nicht locker zu lassen“, sagte Stark. "Ich nehme diese Kritik an, stelle mich und werde versuchen, meine Fehler abzustellen“, so der einzige deutsche Schiedsrichter bei der WM 2010 in Südafrika. „Ich habe in der Hinrunde drei Einzelsituationen gehabt, die ich nicht optimal gelöst habe. Ich wirke auch manchmal etwas streng und werde ab und zu ein Lächeln einstreuen.“ Seine Körpersprache habe er in den vergangenen Jahren bereits reduziert.

Qual der Wahl

Bayern Münchens Kapitän Mark van Bommel durfte als Spielführer der niederländischen Nationalmannschaft an der Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2010 teilnehmen. Die Regularien waren ihm offenbar nicht sehr geläufig. Zwei von drei Stimmen waren nämlich für ungültig erklärt worden. Van Bommel wählte auf Rang eins Wesley Sneijder von Inter Mailand, auf den zweiten Platz seinen Teamkollegen Arjen Robben und auf Rang drei Bastian Schweinsteiger. Das Problem: Die Wahl von Landsleuten ist nicht erlaubt, Sneijder und Robben spielen aber bekanntlich auch in Oranje. So ein Käse ...

Rangnick-Nachfolger

Weil Mäzen Dietmar Hopp und Sportdirektor Ernst Tanner Mittelfeld-Star Luiz Gustavo im Winter von 1899 Hoffenheim zum FC Bayern München transferierten, ohne Trainer Ralf Rangnick zu informieren, trennten sich beide Seiten mehr oder weniger friedlich. Das Rangnick-Erbe, der Hoffenheim von der Regionallliga in die Bundesliga führte, übernimmt Marco Pezzaiuoli. Der 42-Jährige gilt als großer Talentförderer und führte die deutsche U17-Nationalmannschaft 2009 zum Europameister-Titel. Pezzaiuoli ist gut befreundet mit Bundestrainer Joachim Löw und stammt aus Mannheim, ein "Junge aus der Region" also.

Sahin

Borussia Dortmunds Mittelfeldstar Nuri Sahin wurde in der Winterpause von 286 Bundesliga-Profis zum besten Spieler der Hinrunde gewählt. Der erst 22-jährige Deutsch-Türke erhielt 32,6% der Stimmen. Zweiter wurde sein Teamkollege Shinji Kagawa mit 17,5%, auf Rang drei landete Bastian Schweinsteiger (11,2%).

Topfit?

Der Capitano, Michael Ballack, ist zurück auf dem Fußballplatz. In der Winterpause absolvierte er nach einer im September erlittenen Fraktur im linken Schienbeinkopf erstmals wieder ein Spiel. Mit seinem Klub Bayer Leverkusen testete er erfolgreich und steht am Freitag gegen Borussia Dortmund wieder zur Verfügung. Sein Trainer Jupp Heynckes sagt: "Das Spiel gegen Dortmund hat eine emotionale Schiene. Und da habe ich keine Bedenken, Ballack zu einem Kurzeinsatz kommen zu lassen.“

Unfair

Hoffenheims Stürmer Demba Ba kokettierte bereits vor einem Jahr mit einem Wechsel, wurde kurzzeitig aus dem Kader der Kraichgauer verbannt und spielte sich jedoch wieder zurück in die Herzen der Fans. Diese brach der großgewachsene Goalgetter nun erneut mit seinem Streik. Ba wollte wechseln und weigerte sich, ins Trainingslager von 1899 zu fliegen. Der Verein reagierte zunächst konsequent, suspendierte Ba und erklärte, man wolle dem Spieler lediglich noch eine Trainingsmöglichkeit zur Verfügung stellen. Nun gab man jedoch nach, Ba wechselt für rund sieben Millionen Euro zum englischen Premier-League-Klub Stoke City. Ein schmutziger Sieg für Ba.

Van Gaal

Bayern Münchens eigenwilliger Trainer-Dirigent Louis van Gaal plauderte kurz vor dem Rückrundenstart in der "Sport Bild" über seine Zukunft. Der Niederländer kann sich nach dem Auslaufen seines Vertrages 2012 durchaus ein Dasein als Rentner vorstellen. "Ich bin am Ende meiner Karriere", sagte der 59-Jährige. Eine Verlängerung seines Kontraktes oder ein Engagement als Nationalcoach kann er sich aber durchaus auch vorstellen. Als Nationaltrainer kommen für ihn allerdings nur wenige Nationen ernsthaft in Frage.

Wahre Tabelle

Seit vielen Jahren wertet das Internetportal "wahretabelle.de" jeden Bundesliga-Spieltag aus und bereinigt die Tabelle von Fehlentscheidungen. Besonders häufig benachteiligt waren demnach bislang der 1. FC Kaiserslautern, der statt auf Rang zwölf eigentlich Siebter sein müsste. Die Bayern sind in der "wahren Tabelle" Dritter statt Fünfter – diesmal also kein Bayern-Dusel?

X-Millionen

Hohe Verluste bereiten Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp Sorgenfalten. Wie er nun in einem Interview erzählte, erwirtschaftete der Verein in den Jahren 2007 bis 2009 ein Minus von 65 Millionen Euro. Auch im Jahre 2011 rechnet Hopp mit roten Zahlen von etwa elf Millionen Euro. Gönner Hopp gab an, bislang ca. 240 Millionen Euro in den Verein investiert zu haben.

Youngster

Die Auflistung liest sich eher wie ein Erstsemester-Jahrgang an der Uni, doch sie sind alle etablierte Bundesliga-Profis beim Spitzenreiter Borussia Dortmund: Mats Hummels (22), Neven Subotic (22), Marcel Schmelzer (22), Mario Götze (18), Kevin Großkreutz (22), Sven Bender (21), Shinji Kagawa (21), Nuri Sahin (22) und Robert Lewandowski (22) waren maßgeblich am Erfolg der Borussen in der Hinrunde beteiligt und sollen auch 2011 für Furore sorgen. Der BVB stellt mit einem Durchschnittsalter von unter 23 Jahren die jüngste Elf der Liga.

Zweikampfsieger

Mit 53,23% war Bayer Leverkusen das zweikampfstärkste Team der Bundesliga-Hinrunde. Die HSV-Profis gewannen immerhin 50,88% ihrer Duelle und liegen damit auf Platz fünf der Wertung. Dicht gefolgt vom FC St. Pauli auf Rang sechs (49,94%). Überraschend: Spitzenreiter Dortmund rangiert nur im Mittelfeld und gewinnt weniger als die Hälfte aller Zweikämpfe (49,47%).