Am Freitag rollt der Ball wieder: Transfers, Theater und Tore vor dem Startschuss – abendblatt.de stimmt Sie auf die Rückrunde ein.

Mittwoch, 12. Januar 2011:

FC Schalke 04: Die Königsblauen haben im dritten Testspiel in der Türkei nur ein Unentschieden erreicht. Drei Tage vor dem Bundesliga-Rückrundenstart mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV erreichte die Mannschaft von Trainer Felix Magath in Belek nur ein 1:1 (0:1) gegen den türkischen Erstligisten Eskisehirspor. Vor 250 Zuschauern gingen die Türken am Mittwoch durch Yaman (6.) in Führung, Ivan Rakitic traf zum 1:1 (59.). Magath baute bei der Generalprobe auf die Elf, die auch am Sonnabend gegen den HSV auflaufen könnte. Der wechselwillige und von einer Erkältung genesene Jefferson Farfan spielte 90 Minuten durch. Aus der vermeintlichen Stammformation fehlte nur Peer Kluge wegen einer Erkältung. Erst am kommenden Freitagnachmittag kehren die Schalker aus der Türkei nach Gelsenkirchen zurück.

1. FC Kaiserslautern: Torwart Tobias Sippel hat seinen auslaufenden Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis Juni 2013 verlängert. Der Kontrakt gelte für beide Profi-Ligen, teilte der Club am Mittwoch mit. „Ich bin sehr froh darüber, weiter beim FCK zu spielen. Nicht nur weil dies meine Heimat ist und ich mich in der Pfalz sehr wohl fühle. Auch weil ich spüre, dass wir mit den Verantwortlichen gemeinsam etwas großes aufbauen können und ich möchte ein Teil davon sein“, sagte der 22- jährige gebürtige Bad Dürkheimer. Der ehemalige U21-Nationaltorwart absolvierte alle 17 Hinrundenspiele in der laufenden Saison.

Bayer Leverkusen: Michael Ballack darf am Freitag nun doch auf sein Comeback in der Fußball-Bundesliga hoffen. „Auch wenn man nicht hundertprozentig fit ist, kann man über die emotionale Ebene immer noch eine Topleistung abrufen“, sagte Bayer Leverkusens Trainer Jupp Heynckes vor dem Spitzenspiel am Freitag gegen den Tabellenführer Borussia Dortmund und machte Ballack Hoffnung auf einen Einsatz. Der 34-jährige Ballack, der nach seiner am dritten Spieltag erlittenen Knieverletzung seit Mitte Dezember wieder im Mannschaftstraining ist und auch über die Feiertage für sein Comeback gearbeitet hatte, zeigte Verständnis, dass er für die Startelf noch kein Thema ist: „Ich kann nach so einer langen Verletzung nicht gleich große Ansprüche stellen und erwarten, dass ich sofort von Beginn an spielen werde. Ich bin mir bewusst, dass ich mich erst ins Team kämpfen muss.“ Heynckes dazu: „Ich hoffe, dass er einige Minuten Praxis bekommt.“

Borussia Dortmund: Mohamed Zidan wird aller Voraussicht nach in den kommenden Wochen beim Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund den in der Hinrunde überragenden Japaner Shinji Kagawa ersetzen. „Wenn er spielt, werden wir den besten Zidan aller Zeiten erleben“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp zwei Tage vor dem Spitzenspiel seiner Mannschaft zum Rückrundenauftakt am Freitag beim Tabellendritten Bayer Leverkusen (20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) über den lange verletzten Ägypter. Kagawa steht den Westfalen wegen seiner Teilnahme am Asien-Cup im Januar nicht zur Verfügung. Bis auf den Japaner kann Klopp aber seine Bestbesetzung in Leverkusen aufbieten. Torwart Roman Weidenfeller, der zu Wochenbeginn seinen Vertrag beim BVB bis 2014 verlängert hatte, ist nach einem Magen-Darm-Virus ebenso wieder fit wie die zuletzt angeschlagenen Mario Götze und Lucas Barrios.

1899 Hoffenheim: Mäzen Dietmar Hopp nimmt beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim die Zügel in die Hand und denkt über einen Einstieg als Geschäftsführer nach. „Vielleicht ist es das Beste, wenn man mich zum Geschäftsführer des Vereins macht - ohne Aufgabengebiet und ohne Bezüge“, sagte der 70 Jahre alte Milliardär der "Sport Bild". Hopp und Hoffenheim würden somit die 50+1-Regel umgehen. Paragraf 4 der Lizenzierungsordnung verbietet eine Fremdbestimmung der Vereine. Hopp hat zwar 99 Prozent des Stammkapitals der Spielbetriebs-GmbH eingebracht, sein Stimmrecht aber auf 49 Prozent begrenzt. Kritiker hatten Hopp im Zuge des Verkaufs von Luiz Gustavo an den deutschen Meister Bayern München eine Verletzung der 50+1-Regel vorgeworfen. Als weiteres Geschenk will Hopp 1899 möglicherweise die Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim übertragen. „Ich sehe das als Aufbau eines Unternehmens, das eine gute Zukunft hat“, sagte Hopp der "Bild"-Zeitung. Zuletzt hatte Hopp öffentlich erklärt, dem derzeitigen Bundesliga-Achten bislang mit 240 Millionen Euro unter die Arme gegriffen zu haben.

Eintracht Frankfurt: Der deutsche Junioren-Nationalspieler Cenk Tosun steht vor einem Wechsel zum türkischen Traditionsklub Galatasaray Istanbul. „Ich bin mit Galatasaray einig. Die Sache ist zu 90 Prozent gelaufen“, sagte der 19-Jährige der "Frankfurter Neuen Presse". Bei Galatasaray soll Tosun einen Vertrag über dreieinhalb Jahre erhalten. Bei Eintracht-Trainer Michael Skibbe hatte der Hesse mit türkischstämmigen Eltern in dieser Saison keine Rolle gespielt. Beide Klubs müssen sich noch über die Ablösesumme einigen. Im Gespräch sind eine halbe Million Euro.

Werder Bremen: Torhüter Tim Wiese ist genervt von der sportlichen Krise bei den Hanseaten. „Die Situation ist frustrierend. Wie wir aufgetreten sind, so kann es nicht weitergehen“, sagte der 29-Jährige in einem "Sport-Bild"-Interview. Die Norddeutschen, aus der Champions League und dem DFB-Pokal ausgeschieden und in der Bundesliga-Tabelle auf den 14. Platz abgestürzt, waren am Dienstag mit zwei Testspielpleiten aus ihrem Trainingslager im türkischen Belek zurückgekehrt. Gegen den Zweitligisten MSV Duisburg verlor Werder 1:4, mit 1:3 ging ein Duell mit dem türkischen Erstligisten Eskisehispor verloren. Trotz der Misere glaubt der Keeper aber noch an einen Umschwung an der Weser: „Wenn wir einmal ins Rollen kommen, ist das Selbstvertrauen zurück. Dann sind wir kaum aufzuhalten, dafür ist die Mannschaft viel zu stark.“ Mit einer starken Rückrunde hatten sich die Bremer in der vergangenen Saison noch bis auf Rang drei der Abschlusstabelle vorgearbeitet.

Borussia Mönchengladbach: Roel Brouwers ist wegen eines Innenmeniskusrisses im linken Knie operiert worden. Wie der Verein mitteilte, wurde der Eingriff bereits am Dienstag vom Spezialisten Peter Schäferhoff in Köln vorgenommen. Brouwers hatte sich die Verletzung im Training zugezogen. Die Borussia und Trainer Michael Frontzeck werden einige Wochen auf den Niederländer verzichten müssen. Wegen vorangegangener Verletzungen musste der Verteidiger in dieser Saison schon mehrfach aussetzen. Bei seinem Comeback in Freiburg am 16. Spieltag erlitt er einen Außenband- und Kapselriss im linken Sprunggelenk und eine Gehirnerschütterung.

VfB Stuttgart: Mittelfeldspieler Timo Gebhart ist gut drei Wochen nach seinem doppelten Außenbandriss im Sprunggelenk ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Rechtzeitig vor dem Rückrundenstart habe der 21- Jährige am Dienstag eine komplette Einheit absolviert, teilte der abstiegsbedrohte VfB auf seiner Internetseite mit. „Ein super Gefühl, wieder mitzutrainieren und dabei zu sein. Ich habe die Verletzung nicht mehr gespürt“, sagte Gebhart vor dem Heimspiel am Sonnabend gegen den Tabellenzweiten FSV Mainz 05. „Jetzt muss man sehen, wie es die nächsten Tage weitergeht.“ Der Außenbahn-Spieler hatte sich die schwere Verletzung am 19. Dezember im letzten Vorrunden-Spiel gegen den FC Bayern München (3:5) zugezogen.

Bayern München: Trainer Louis van Gaal vom FC Bayern München setzt auf einen Traumstart in das schwierige Unternehmen Titelverteidigung. „Wenn wir am Sonnabend in Wolfsburg gewinnen, können wir alles schaffen“, betonte der Coach in einem Interview der „Sport Bild“ (Mittwoch). Zwar sei Spitzenreiter Borussia Dortmund „weit weg“, sagte der Niederländer. „Unser Ziel ist jetzt erst mal Platz zwei. Allerdings glaube ich, dass wir die Meisterschaft noch schaffen können.“ Auf Neuzugang Luiz Gustavo wird van Gaal beim Rückrunden-Auftakt wohl verzichten. „Er muss sich erst an unsere Philosophie anpassen.“