Den französischen Chef der Uefa lässt der blamable Auftritt der Equipe Tricolore in Südafrika keine Ruhe. Er hätte die Spieler “lebenslang gesperrt“.
Paris. Frankreichs blamabler Auftritt bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika lässt die "Grande Nation" nicht los. Sechs Monate nach dem sang- und klanglosen WM-Aus der französischen Nationalmannschaft geht jetzt das einstige Fußball-Idol Michel Platini mit der Equipe Tricolore noch einmal hart ins Gericht. Die Profis, die in Südafrika an einem Boykott des Trainings von Raymond Domenech beteiligt waren, bezeichnete der Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) sogar als „Nieten“ und „Blödmänner“.
„Wenn Du mit der französichen Mannschaft im Ausland spielt, vertrittst Du Dein Land. Ich wäre viel strenger mit den Spielern gewesen, die gestreikt haben. Ich hätte sie lebenslang gesperrt“, sagte Platini dem französischen Fachmagazin „So Foot“.
Frankreich war bei der WM 2010 als Tabellenletzter der Gruppe mit Uruguay, Südafrika und Mexiko in der Vorrunde gescheitert und damit weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Überschattet wurde der sportliche Misserfolg noch von Querelen zwischen Trainer Domenech und der Mannschaft. Star-Stürmer Nicolas Anelka soll den Trainer in der Kabine wüst beschimpft haben und wurde daraufhin suspendiert. Als dieser Vorfall an die Presse kam, vermuteten die Spieler einen „Maulwurf“ in den eigenen Reihen und boykottierten daraufhin das Training.
Der mittlerweile von Laurent Blanc als Nationaltrainer abgelöste Domenech trägt in Platinis Augen keine Schuld am schlechten Abschneiden der Equipe Tricolore in Südafrika. „Auch Jose Mourinho hätte es nicht besser machen könne als Raymond. Die Spieler haben ihn im Stich gelassen“, sagte Platini und schob alle Schuld auf die Mannschaft: „Wir haben keine gute Mannschaft, wir haben keine gute Generation.“