Beim 2:0-Sieg gegen Amsterdam zauberte sich der neue Real-Star in die Herzen der Madrilenen. Auch die Presse lobt den Ex-Bremer.

Madrid. Es war seine Nacht, die Nacht des neuen Fußball-Magiers Mesut Özil. 88 Minuten zauberte der deutsche Nationalspieler im Estadio Santiago Bernabeu von Real Madrid , wurde von den Fans bei seiner Auswechslung frenetisch gefeiert und erhielt von Trainer Jose Mourinho den Ritterschlag. „Der Junge ist richtig, richtig gut. Seine Persönlichkeit ist imponierend, denn es ist nicht leicht, für Real zu spielen. Noch schwieriger ist es, vom Publikum geliebt zu werden“, sagte Mourinho nach dem 2:0 gegen Ajax Amsterdam zum Auftakt der Gruppenphase der Champions League.

Mourinho hatte das Gefühl, als spiele Özil schon Jahre bei Real. Und genauso funktionierte das Zusammenspiel auf dem Platz. Özil schlug Traumpässe auf Weltstar Cristiano Ronaldo, narrte die überforderten Gegenspieler mit zahlreichen Finten und bereitete das entscheidende 2:0 durch Gonzalo Higuain mustergültig vor. „Er ist ein spektakulärer Spieler“, sagte Higuain. Das 1:0 hatte Ajax-Verteidiger Vurnon Anita per Eigentor erzielt.

Die spanische Presse überbot sich nach Özils Gala gegenseitig in Lobeshymnen. "Marca" und "AS" gaben dem Spielmacher jeweils die Note eins, "El Pais" schrieb: „Ein Magier im Bernabeu. Özil hat ein exzellentes Repertoire und besitzt die Kunst des Unvorhersehbaren.“

"Marca" sah in Özils Ballkunst sogar akademische Züge. „Özils Sprache ist der Fußball, Özil ist cum laude.“ Das Konkurrenzblatt "AS" analysierte, Özil habe das Talent eines Türken und den Siegeswillen eines Deutschen. „Eine tödliche Mischung. Madrid riecht nach Schießpulver und Özil ist die Entdeckung des Jahres.“

Mourinhos einzige Kritik am gesamten Team war die mangelnde Chancenverwertung. Gleich reihenweise ließ der Real-Angriff Möglichkeiten ungenutzt, sodass der Portugiese den kommenden Gegnern süffisant drohte: „Eines Tages wird irgendein armes Team für unsere heute vergebenen Chancen bezahlen. Die Tore werden fallen.“