Der Poker um Ex-HSV-Star geht weiter. Wechsel von Hans Sarpei zu Schalke ist perfekt, nun soll auch der Rumäne Deac unterschreiben.

Gelsenkirchen. Das Transferkarussel dreht sich bis zum Schluss am 31. August noch munter weiter, besonders Schalkes Trainer Felix Magath geht in diesen Tagen auf große Shopping-Tour. Hans Sarpei kommt, der Rumäne Ciprian Deac ist im Anmarsch, Rafael van der Vaart soll kommen, Zvjezdan Misimovic kommt hingegen wohl nicht. Die Verhandlungen mit dem niederländischen Nationalspieler und Ex-HSV-Star van der Vaart, ehemaliger Teamkollege von Schalkes neuem Superstar Raul bei Real Madrid , gestalten sich bisweilen schwierig. „Raul hält sehr viel von ihm. Rafael hat in seiner Zeit beim HSV gezeigt, wie gut er in der Bundesliga spielen kann. Er würde gut hierher passen“, sagte Magath, fügte aber hinzu: „Wir können und wollen nicht alle Forderungen erfüllen. Es muss mit unseren finanziellen Möglichkeiten übereinstimmen, denn wir sind nach wie vor nicht dazu in der Lage, alle Transfers zu realisieren.“

Angeblich ist Real bereit, van der Vaart für zehn Millionen Euro ziehen zu lassen, zumal für diese Position auch WM-Star Mesut Özil verpflichtet wurde. Diese Summe dürfte nicht Magaths Problem sein, eher die Gehaltsvorstellungen des Oranje-Stars. „Felix Allmächtig“ wagte den Vorstoß in Richtung Madrid, weil sich ein Transfer seines Wunsch-Regisseurs Zvjezdan Misimovic vom VfL Wolfsburg wohl erübrigt hat. Er habe VfL-Manager Dieter Hoeneß angerufen, sagte Magath: „Seine Aussage war, dass er Misimovic nur im Tausch mit Jefferson Farfan abgibt. Das habe ich gleich abgelehnt. Jeff steht nicht zur Disposition.“ Der ehemalige Weltklasse-Regisseur betonte aber: „Falls es sich Dieter Hoeneß nochmal anders überlegt, können sich die Dinge wieder ändern.“

Nach "kicker"-Informationen wird der rumänische Offensiv-Allrounder Ciprian Deac der nächste Zugang. Der 24-Jährige, der beim Champions-League-Teilnehmer CFR Cluj meist im Sturm eingesetzt wurde, befand sich nach Informationen des Fachblatts am Donnerstag bereits zur sportmedizinischen Untersuchung in Gelsenkirchen und soll einen Vertrag bis 2014 erhalten.

Magath glaubt in keinem der schwebenden Verfahren an eine schnelle Entscheidung. Die Transferperiode endet am kommenden Dienstag. Zu den Hängepartien zählt Magath auch einen möglichen Abschluss mit dem brasilianischen Stürmer Brandao vom französischen Meister Olympique Marseille. Vollzogen ist dagegen der Transfer von Hans Sarpei, der bei Bayer Leverkusen nur noch Ersatz war. Der ghanaische WM-Teilnehmer unterschrieb bis 2012 und dürfte rund 400.000 Euro gekostet haben. Die beiden Pflichtspiele in Aalen (2:1 im DFB-Pokal) und Hamburg (1:2 zum Ligastart) hätten laut Magath gezeigt, dass er auf den Außenverteidigerpositionen talentierte Spieler habe, die diese Rolle in Zukunft gut ausfüllen könnten. „Aber nach dem Weggang von Rafinha haben wir einen erfahrenen Spieler gesucht, der beide Positionen rechts wie links in der Viererkette einnehmen kann“, sagte Magath.

Sogar sein Sohn soll die Hände im Spiel gehabt haben. „Ein Grund der Verpflichtung von Hans Sarpei war aber auch, dass mein Sohn Leonard Ghana-Fan ist. Er hat mir ans Herz gelegt, einen Spieler aus der ghanaischen Nationalmannschaft zu holen.“

Verschoben wurde derweil der Friedensgipfel mit den Fans, von denen einige Magath zuletzt diktatorischen Führungsstil vorgeworfen hatten. Das Treffen findet nun statt am Donnerstag am Sonntag, einen Tag nach dem Spiel gegen Hannover 96 (15.30 Uhr/Sky und Liga total! live), statt. Mit Blick auf die Protest-Shirts, die Schalke-Fans in Hamburg getragen hatten, verteilte Magath Seitenhiebe, signalisierte aber auch Entgegenkommen: „Obwohl ich so diktatorisch bin, habe ich den Fans nicht verboten, irgendwelche T-Shirts zu bedrucken. Im Gegenteil, ich fand das witzig. Ich erhoffe mir, dass mal sachliche Vorwürfe auf den Tisch kommen, bin aber überzeugt, dass sich das Verhältnis wieder bereinigen wird.“