Der DFB-Präsident fordert ein schnelles Ende der Debatte um Kompetenzen zwischen Bundestrainer Löw und Sportdirektor Sammer.

Berlin. Im neu entfachten Konflikt zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Sportdirektor Matthias Sammer hat sich nun auch Dr. Theo Zwanziger zu Wort gemeldet. Der DFB-Präsident bezeichnet den Streit um die U21 als „lächerlich“ und fordert ein schnelles Ende der Debatte. „Das Thema U21 ist maßlos übertrieben. Solche Diskussionen, die nicht sein müssen, beginnen mich zu ärgern“, sagte Zwanziger am Mittwoch vor der Generalversammlung des Ligaverbandes in Berlin. In der kommenden Woche werde er sich mit Bundestrainer Löw und DFB-Sportdirektor Sammer treffen, „um uns über alle Facetten unseres Spitzensports auszutauschen“, kündigte der DFB-Chef an - und fügte hinzu: „Wir haben Gesprächsbedarf.“

Löw hatte bei der lange unklaren Vertragsverlängerung darauf gepocht, dass die U21-Auswahl als wichtiger Zulieferer für das deutsche A-Team auch zu seinem Entscheidungsbereich gehört. Auch nach dem Scheitern der U21 in der EM-Qualifikation und dem damit verbundenen Aus in der Ausscheidung für die Olympischen Spiele 2012 hält Bundestrainer Löw seinen Vertrauten Rainer Adrion für den „richtigen Mann“ für die wichtigste Nachwuchs-Auswahl. „Natürlich sind Erfolge in der U21 schön, aber im Fokus steht die Förderung für die A-Mannschaft“, betonte Löw.

Sammer hält den Löw-Vorstoß für fehlplatziert. „Das ist keine Entscheidung, die einer alleine trifft, was ich auch für mich nicht in Anspruch nehmen würde. Deshalb halte ich nichts von irgendwelchen Aussagen. Das hat mir überhaupt nicht gefallen“, hatte Sammer gesagt. Man müsse in einem Gremium aus Verbandspräsident, Generalsekretär, Bundestrainer und Sportdirektor die Fakten analysieren und „deutliche Worte“ finden, sagte Sammer, der aber gleichzeitig auch seine Stellung hervorhob. „Man kann sich über den Trainer immer austauschen, über alles andere entscheide ich, ist doch klar.“