Ein Kommentar von Jens Meyer-Odewald
Dass die Doppelrennbahn für Galopper und Traber vom Senat ad acta gelegt wurde, ist bei allem Verständnis für die Haushaltslage ein schwerer Schlag für das Pferdesportlager. Die Zukunft ist nun verbaut. Dennoch wird der Schulterschluss probiert - zweimal im Jahr, inmitten der Derbywoche. Heute Abend werden zahlungskräftige Zocker aus der Turfsparte mit einem klimatisierten Luxusbus kostenlos von Horn zu den Trabrennen nach Bahrenfeld chauffiert. Gratisdrink inklusive. Gesprächsstoff ebenso.
Zum Beispiel die Frage, warum der Auftritt der Sulkyfraktion auf dem Grasgeläuf der Galopper Jahr für Jahr mit einem Desaster endet. Auch um die Wochentagsveranstaltung zu füllen, stehen vier Trabrennen auf dem Programm. Und erneut gab es Pleiten, Pech und Pannen: Fast 30 Minuten Startverzögerung, ausbrechende Pferde, aus dem Wagen geschleuderte Fahrer. Als der Rettungstransporter vor der Haupttribüne hielt, fragte sich mancher: Was soll das eigentlich?
Vielleicht soll zum wirtschaftlichen Überleben dringend benötigter Wettumsatz gemacht werden. Sogar bei einem Ponyrennen am morgigen Renntag. So weit, so schlecht. Noch erstaunlicher ist, dass Kinder in den Sattel steigen. Und kaum zu glauben, aber wahr: Auf die zum Teil Neun- und Zehnjährigen kann sogar gewettet werden.