Nico Rosberg hat auch im Training in Bahrain den Ton angegeben. Auf einem guten Weg zurück an die Spitze ist auch Weltmeister Vettel.

Sakhir. Nico Rosberg ist beflügelt von seiner Sieg-Premiere in der Formel 1 auch zur Trainings-Bestzeit in Bahrain gerast. Fünf Tage nach seinem berauschenden China-Triumph war der Mercedes-Star in der Wüste von Sakhir deutlich schneller als das Red-Bull-Duo Mark Webber und Sebastian Vettel. „Es ist zwar schön, heute Schnellster zu sein. Aber wir wissen, dass das nichts zählt“, sagte Rosberg am Freitag. In 1:32,816 Minuten fuhr der 26-Jährige satte 0,4 Sekunden Vorsprung auf Webber heraus.

Michael Schumacher bestätigte den jüngsten Höhenflug der Silberpfeile mit Platz fünf hinter WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton. „Der Start ins Wochenende war definitiv nicht schlecht“, erklärte der Rekordweltmeister. Allerdings hatte Mercedes auch bei den ersten drei Rennen stets in Training und Qualifikation das Tempo mitbestimmt. Doch erst in Shanghai platzte auch im Rennen der Knoten, als Rosberg der erste Sieg eines Mercedes-Werksfahrers seit 57 Jahren gelungen war.

Noch gänzlich ohne Saisonerfolg und Pole Position ist Titelverteidiger Vettel. Mehr als 0,7 Sekunden fehlten dem Hessen auch am Freitag auf die Bestzeit seines Landsmanns. „Alles in allem kein schlechter Tag. Wir sind viel gefahren. Jetzt müssen wir sehen, ob es in die richtige Richtung geht“, sagte der Doppelchampion.

+++ In Bahrain wird die Rennstrecke zum Hochsicherheitstrakt +++

Auf der Strecke hatte er sich ein kurzes Duell mit Kumpel Schumacher geliefert. „Schade, das hat uns beide ein bisschen gekostet“, meinte Vettel. „Man versucht, seine Runden wenn es geht allein zu fahren, um das Auto zu spüren. So schmeißt man zwei Runden in die Tonne.“

Vettel muss in Bahrain auf sein altes Auspuffmodell verzichten und die zuletzt von seinem Teamkollegen Webber genutzte modifizierte Heckvariante fahren. „Die Antworten, die wir hatten, haben uns geholfen, das Auto besser zu verstehen“, erklärte Vettel.

Gut in Schwung kam am Freitag zunächst der gesamtführende Hamilton. Der Brite war am Vormittag der Schnellste. Später allerdings hatten er und sein Stallrivale Jenson Button deutlich mehr Probleme. „Ein harter Tag, eine echte Herausforderung. Aber wir sitzen alle im selben Boot“, sagte Hamilton.

+++ Mercedes auf der Überholspur - "Schumi" hofft auf Schub +++

Der Weltmeister von 2008 führt vor dem vierten Saisonlauf am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) das Klassement mit 45 Punkten an, Button liegt als Zweiter zwei Zähler zurück. Vettel rangiert hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso und Webber auf Rang fünf.

Überschattet wurde das Freitagstraining vom Verzicht des Force-India-Teams um Nico Hülkenberg auf den zweiten Teil der Übungsrunden. Nachdem vier Mechaniker des Rennstalls am Mittwochabend Zeuge von Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Bahrain geworden waren, wollte das Team diesmal vor Einbruch der Dunkelheit ins Hotel zurückkehren.

Beim ersten Training hatte sich Force India stark präsentiert. Hülkenberg war Sechster geworden, der Brite Paul di Resta sogar Dritter hinter Hamilton und Vettel. Marussia-Fahrer Timo Glock belegte insgesamt den 19. Platz. (dpa/abendbaltt.de)