Hannover gewinnt glücklich 1:0 durch ein Tor von Abdellaoue aus der ersten Halbzeit und hat das Sturmproblem prominent gelöst.

Hannover. Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat Stürmer Mame Biram Diouf vom englischen Meister Manchester United verpflichtet und mit einem Vertrag bis 30. Juni 2014 ausgestattet. Dies gab der Klub am Sonnabend auf seiner Homepage bekannt. Am Freitagabend hatten die Niedersachsen den 1. FC Nürnberg 1:0 bezwungen. Den ersten Bundesligasieg der Niedersachsen nach 96 Tagen hatte der 24 Jahre alte Senegalese Diouf im Stadion verfolgt.

„Ich bin froh, dass wir mit Mame Diouf eine zusätzliche Alternative für den Angriff haben. Für uns wird es nun darum gehen, ihn schnell zu integrieren, damit er uns bei den bevorstehenden Aufgaben in der Bundesliga und in der Europa League helfen kann“, sagte Trainer Mirko Slomka. Diouf wird am Montagnachmittag (14.00 Uhr) erstmals mit seiner neuen Mannschaft trainieren.

Glücklicher Sieg von effektiven Hannoveranern gegen Nürnberg

Hannover 96 kann doch noch gewinnen: Nach genau 96 Tagen und acht Bundesliga-Duellen ohne Sieg schaffte die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka gegen den 1. FC Nürnberg mit dem glanzlosen 1:0 (1:0)-Sieg einen Befreiungsschlag. Durch den Heimsieg zum Auftakt des 19. Spieltags festigten die Niedersachsen den siebten Tabellenrang. Der zuvor zweimal siegreichen Gäste enttäuschten vor allem in der ersten Hälfte und belegt weiterhin Platz 12.

Lediglich 35.400 Zuschauer in der AWD-Arena hatten sich bei eisigen Temperaturen dick eingepackt und hofften in der Mehrzahl darauf, dass Hannovers Offensivkräfte Schäfer richtig einheizen. Dabei sollten Abdellaoue und Jan Schlaudraff in Hannovers Sturm die nötige Gefahr entwickeln. Und Abdellaoue hätte schon in der siebten Minute die Heimelf in Führung bringen müssen. Nach einer Ecke von Stindl hatte der Angreifer drei Meter vor dem Tor die Zeit, den Ball zu kontrollieren, schoss ihn dann allerdings über die Latte.

Der Norweger Mohammed Abdellaoue erzielte bereits in der 18. Minute den entscheidenden Treffer für die Gastgeber. Die Maßflanke zum zehnten Saisontor des Norwegers kam von Lars Stindl. „In der zweiten Halbzeit hat Nürnberg uns Schwierigkeiten bereitet. Wir haben aber gut dagegen gehalten“, sagte Slomka, während FCN-Keeper Raphael Schäfer mit dem Auftritt seiner Mitspieler nicht zufrieden war: „Wir haben das Spiel nicht so angenommen, wie wir es uns vorgenommen haben. Daher haben wir verdient verloren.“

Hannover schnürte Nürnberg nun mit großer Laufbereitschaft ein und blieb weiter gefährlich. Sergio Pintos Distanzschuss kratzte Schäfer aus der linken Ecke (9.). Nürnberg musste sich erstmal etwas berappeln und versuchte, durch mehr Ballbesitz besser in die Partie zu finden, hatte aber weiter Probleme mit dem aggressiven Pressing der Niedersachsen. Die logische Folge war der Führungstreffer für Hannover.

Nürnbergs Trainer Hecking gestikulierte nun an der Außenlinie, wollte, dass sich seine Mannschaft aus der Umklammerung befreit. Aber die Hannoveraner kontrollierten das Geschehen auch in der Folge und hätten kurz vor der Pause durch Schlaudraff erhöhen können (42.). Nürnberg zeigte sich dagegen kaum in der Nähe des Strafraums von Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler und knüpfte in der ersten Hälfte zu keiner Zeit an die überzeugenden Siege gegen Leverkusen und Berlin an.

Mit dem Wechsel brachte Nürnbergs Trainer Hecking mit Tomas Pekhart eine weitere Offensivkraft und plötzlich nahm der FCN am Geschehen auf dem gut bespielbaren Rasen teil. Zwar hatte 96-Innenverteidiger Emanuel Pogatetz kurz nach der Pause eine Großchance (52.), doch Nürnberg wirkte nun präsenter in den Zweikämpfen. Die Folge: Erst ein Warnschuss, dann eine Großchance von Christian Eigler. Dessen Flugkopfball parierte Zieler stark (55.).

Tribünengast Christoph Daum von Hannovers Europa-League-Gegner FC Brügge sah nun eine ausgeglichene Partie, in der sich der FCN mühte und Hannover mehr und mehr in Bedrängnis geriet. Doch Nürnberg fehlte lange die letzte Zielstrebigkeit vor dem Tor. Daniel Didavi vergab in der 88. Minute aus kurzer Distanz zudem die große Möglichkeit zum Ausgleich.

Bei den Gastgebern stachen besonders Abdellaoue und der lauffreudige Konstantin Rausch heraus, im Trikot des 1. FC Nürnberg überzeugte Torwart Raphael Schäfer mit zahlreichen Paraden und mit Abstrichen Mittelfeldspieler Jens Hegeler.

Das Spiel im Abendblatt Live-Ticker

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Die Aufstellungen

Hannover 96: Ron-Robert Zieler - Steven Cherundolo, Mario Eggimann, Emanuel Pogatetz, Christian Pander - Lars Stindl, Manuel Schmiedebach, Sergio Pinto (90.+3 Sofian Chahed), Konstantin Rausch - Jan Schlaudraff (84. Moritz Stoppelkamp), Mohammed Abdellaoue (89. Artur Sobiech). Trainer: Mirko Slomka

1. FC Nürnberg: Raphael Schäfer - Markus Feulner, Dominic Maroh, Philipp Wollscheid, Adam Hlousek - Daniel Didavi, Almog Cohen (46. Tomas Pekhart), Timmy Simons, Jens Hegeler - Christian Eigler (73. Albert Bunjaku), Alexander Esswein (82. Mike Frantz). Trainer: Dieter Hecking

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

Tore: 1:0 Abdellaoue (18.)

Gelbe Karten: Abdellaoue (2), Schlaudraff (2), Pinto (8) - Wollscheid (3), Eigler (3)

Torschüsse: 11:10

Ecken: 8:1

Ballbesitz: 52:49 Prozent

Zuschauer: 35.400

(abendblatt.de/sid)