Ein Mann aus Niedersachsen habe „umfangreich ausgepackt“ und zwei ehemalige Spieler des VfL Osnabrück belastet.

Bochum/Osnabrück. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat im Fußball-Wettskandal eine Kooperation mit der türkischen Justiz bestätigt. „Wir haben mit den Kollegen der türkischen Justiz eng zusammengearbeitet“, sagte Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek am Donnerstag in Bochum auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Aussagen mehrerer in Deutschland einsitzender mutmaßlicher Wettbetrüger über manipulierte Spiele im türkischen Fußball hätten zu Razzien in der Türkei geführt, sagte er.

Wie viele Verdächtige dort festgenommen worden waren, wisse er aber nicht. Die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstag) berichtete von Festnahmen 40 Verdächtiger in der Türkei. Gegen 21 von ihnen seien Haftbefehle erlassen worden. Ein Mann aus Lohne in Niedersachsen habe „umfangreich ausgepackt“ und zwei ehemalige Spieler des jetzigen Drittligisten VfL Osnabrück „schwer belastet“. Es ist von Wettschulden die Rede. Die Fußballer sollen selbst angeboten haben, Spiele zu manipulieren. Beide hätten diese Vorwürfe bislang heftig bestritten, berichtete die Zeitung.

Die ehemaligen Osnabrücker Spieler Marcel Schuon und Thomas Cichon hatten bestätigt, dass sie zu Manipulationen aufgefordert worden seien. Schuon hatte sich nach Angaben seines Anwaltes der „Verbrechensabrede“ schuldig gemacht, zur Manipulation sei es aber nicht gekommen. Auch der langjährige Abwehrchef Cichon hatte in Interviews Kontakt zur Wettmafia zugegeben, einen erfolgten Betrug aber geleugnet. Der VfL Osnabrück hatte den rettenden 15. Platz in der 2. Bundesliga nur um drei Punkte verpasst und in der Relegation die Spiele gegen Paderborn verloren.