Fulhams Doppelpack schockte den VfL, doch der Last-Minute-Treffer lässt Hoffnung keimen. Auch Liverpool und Valencia müssen bangen.
London. Alexander Madlung hat den Traum vom ersten internationalen Titel für den deutschen Meister VfL Wolfsburg am Leben gehalten. Der Innenverteidiger erzielte im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League in der 89. Minute bei der 1:2 (0:0)-Niederlage der Niedersachsen beim FC Fulham den wichtigen Anschlusstreffer. Damit haben die «Wölfe» im Rückspiel in der kommenden Woche alle Möglichkeiten, das Halbfinale zu erreichen. Für VfL-Trainer Lorenz-Günther Köstner war es im fünften Europacupspiel aber die erste Niederlage.
Tore von Bobby Zamora (59. Minute) und Damien Duff (63.) schockten zunächst die Wolfsburger. Dabei hatten die Gäste vor 22. 301 Zuschauern im Stadion Craven Cottage eine knappe Stunde lang durchaus gut mitgehalten und durch Edin Dzeko (50.) und Grafite (51. ) sogar zweimal selbst die Chance zur Führung gehabt.
Beide Angreifer konnten nach gesundheitlichen Problemen in den vergangenen Tagen von Beginn an auflaufen, allerdings zunächst kaum Akzente setzen. Fulhams sichere Abwehr ließ in der Anfangsphase keine zwingenden Torchancen der Gäste zu. Der einzige gefährliche Torschuss durch Christian Gentner (20.) war eine sichere Beute für Keeper Mark Schwarzer.
Auf der anderen Seite taten sich aber auch die Platzherren bei ihren Angriffen anfänglich schwer. Bei den wenigen guten Aktionen der «Cottagers» war VfL-Torwart Benaglio auf dem Posten. So fing der Schweizer in der 7. Minute einen langen Pass aus dem Mittelfeld vor dem heranstürmenden Zamora ab. Auch mit einem Schuss des Ungarn Zoltan Gera (22.) hatte der Schlussmann keine Mühe.
Erst nach einer halben Stunde nahm die Partie mehr Fahrt auf. Dabei stand Benaglio innerhalb von 40 Sekunden gleich zweimal im Mittelpunkt. Erst entschärfte er einen platzierten Fernschuss von Clint Dempsey (31.), dann fing er in höchster Not eine scharfe Hereingabe von Zamora ab (32.). Auf Seiten der Wolfsburger ließ kurz darauf Grafite eine Chance von der Strafraumgrenze aus.
Nach dem Seitenwechsel erwischte zunächst der VfL den besseren Start, als Dzeko und Grafite innerhalb kurzer Zeit zweimal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten. Zuerst köpfte Dzeko nach beiner Flanke von Marcel Schäfer völlig freistehend aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Dann schoss Grafite den Ball von der Strafraumgrenze in die Arme von Schwarzer.
Völlig indisponiert zeigte sich dann aber die Wolfburger Defensive, als Zamora einen langen Pass in aller Ruhe annehmen, sich den Ball zurecht legen und mit einem Schlenzer zum 1:0 einschießen konnte. Kurz darauf waren die Gäste offenbar immer noch geschockt, als Duff nach schönem Zusammenspiel mit Zamora sogar das 2:0 erzielte. Doch dann traf Madlung per Kopf nach Flanke von Misimovic.
Beste Akteure bei Wolfsburg waren Benaglio, der an den Gegentreffern schuldlos war, sowie Kapitän Josue. Bei Fulham überzeugten vor allem Zamora und Dempsey.
Liverpool und Valencia bangen um Halbfinal-Einzug
Der englische Fußball-Rekordmeister FC Liverpool und der spanische Topklub FC Valencia müssen um den Einzug ins Halbfinale der Europa League bangen. Der Premier-League-Klub verlor im Viertelfinal-Hinspiel trotz Führung beim protugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon mit 1:2 (1:0). In einem rein spanischen Duell kam Valencia nicht über ein 2:2 (0:0) gegen Atletico Madrid hinaus. Die beiden favorisierten Teams stehen damit im Rückspiel in einer Woche unter Zugzwang.
Die «Reds» gingen schon nach neun Minuten durch den dänischen Nationalspieler Daniel Agger in Führung, verloren aber nur wenig später Ryan Babel, der nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah (31.). In der zweiten Hälfte wurde Oscar Cardozo durch zwei verwandelte Foulelfmeter (59./79.) zum Matchwinner für die Hausherren, die in der Zwischenrunde Hertha BSC Berlin aus dem Wettbewerb befördert hatten.
In Valencia trafen Diego Forlan (59.) und Antonio Lopez (72.) für die Gäste. Manuel Fernandes mit einem präzischen Schuss aus 20 Metern (67.) und Torjäger David Villa aus kurzer Distanz (82.) bewahrten den FC Valenica, der im Achtelfinale Werder Bremen ausgeschaltet hatte, zumindest noch vor einer Niederlage.