Schalkes Trainer Felix Magath hat das Spiel beim HSV längst abgehakt. Sein Fokus liegt auf dem Erreichen des DFB-Pokalfinales.
Gelsenkirchen. Dem missglückten Überholmanöver der Schalker im Titelrennen folgte die Kampfansage an die Bayern im DFB-Pokal. Nach dem 2:2 beim HSV gehen die Wochen der Wahrheit für Schalke 04 schon an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sky) mit dem brisanten Pokal-Kracher gegen den deutschen Rekordmeister weiter – und ausgerechnet Coach Felix Magath hat seine Zurückhaltung aufgegeben.
„Ich will den Pokalsieg, das ist das klare Ziel“, erklärte er im „kicker“. Auch sein Toptorjäger Kevin Kuranyi prophezeite den Münchnern eine „sehr besondere“Partie: „Wir werden alles dafür geben, um dieses Spiel zu gewinnen.“ Am Samstag wartet dann das Verfolgerduell in der Bundesliga beim Dritten Bayer Leverkusen. Für Torhüter Manuel Neuer wäre das Cupfinale in Berlin gegen Werder Bremen oder Zweitligist FC Augsburg „der krönende Abschluss einer jetzt schon bemerkenswerten Saison“. Magath hat sich den Termin des Endspiels jedenfalls schon gemerkt und hofft nach einem „hoch interessanten“ Vorschlussrundenduell gegen seinen Ex-Verein auf den Coup mit dem Revierclub am 15. Mai.
Zuletzt hatten die „Knappen“ den „Pott“ 2001 und 2002 mit nach Hause genommen.Vor fünf Jahren unterlagen sie im Finale den Bayern – mit Magath. Auch Alexander Baumjohann sieht das Endspiel als „Supersache“. Der Ex-Münchner wiederholte nach der Punkteteilung beim HSV fast gebetsmühlenartig das Desinteresse der „Königsblauen“ an der Tabellenführung. „Das haben wir immer gesagt, dass uns das relativ egal ist“, betonte der 23-Jährige. Seine Worte in den Katakomben werden Magath gefallen haben – wie auch seine Leistung auf dem Platz. Der gut aufgelegte Mittelfeldantreiber war nach seiner Einwechslung in der zweiten Hälfte an beiden Toren beteiligt. Nach dem unnötigen Punktverlust in Hamburg bediente Magath zunächst wie gewohnt sein Image als Meister des Tiefstapelns und ließ sich nicht aus der Reserve locken. Der 56-Jährige hatte ein „sehr gutes Ergebnis“ seiner Elf in einem „dramatischen“ Spiel gesehen. Der verpasste Spitzenplatz sei nicht ärgerlich, „weil wir ja nicht irgendwo, sondern beim HSV gespielt haben“, meinte der Ex-Hamburger.
Die ambitionierten Hanseaten purzelten durch das Remis allerdings zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag aus den Top Fünf. Der gewiefte Taktikfuchs Magath trat wie fast immer nüchtern und beherrscht auf, auch wenn er sich ein wenig über einen „alten Fehler“ seiner jungen Mannschaft ärgerte. Seine Profis hätten nach der Führung durch den 15. Saisontreffer von Kuranyi und dem Elfmetertor von Rakitic nicht mutig genug weiter nach vorne gespielt. Aber: Gegen Bayern geht es in einem Spiel um alles oder nichts. Zu Hause seien die Aussichten am besten, den Favoriten zu schlagen. „Deshalb sind mir die Bayern jetzt lieber als im Finale. Zumal sie momentan auch noch mitten in der Dreifachbelastung mit der Champions League stecken. Das erhöht die Chancen für uns.“