Vancouver. Mit vier möglichen Gold-Garanten an der Spitze wollen die deutschen Behindertensportler bei den Paralympics in Vancouver (12. - 21. Februar) ihrer Forderung nach mehr Respekt und höheren Prämien Nachdruck verleihen. Nach dem zweiten Rang von Turin 2006 strebt das Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) wieder einen Spitzenplatz in der Medaillenwertung an. Bundeskanzlerin Angela Merkel wünscht sich, dass der "Sport der Menschen mit Behinderungen insgesamt in unserer Gesellschaft noch stärker wahrnehmbar und selbstverständlich wird. Athletinnen und Athleten haben immer wieder durch ihr Können, aber auch durch die Sympathie, die sie gewonnen haben, dazu beigetragen, dass Deutschland heute weltweite Anerkennung genießt."
Das sieht Karl Quade, der Chef de Mission, genauso: "Die Sportler haben eine Vorbildfunktion für Menschen mit und ohne Behinderung. Ich gehe so weit, dass wir Vorbilder für die Athleten bei Olympia sein können."
Statt 35 Athleten wie vor vier Jahren entsendet der DBS diesmal 20 Sportler (15 Einzelsportler und ein Curling-Team), weil das Eishockey-Team die Paralympics-Qualifikation knapp verpasst hat. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf einem Trio mit bereits 26 Paralympics-Siegen sowie einem Ausnahmeathleten. Gerd Schönfelder (Kulmain) ist mit zwölf Goldmedaillen der erfolgreichste alpine Athlet in der Geschichte der Paralympics, Martin Braxenthaler (Surberg) holte wie Biathletin und Langläuferin Verena Bentele (Tettnang) bereits siebenmal Gold. Die 21 Jahre alte Andrea Rothfuss (Mitteltal) wurde 2009 nach fünf WM-Medaillen zur Behindertensportlerin des Jahres gewählt.
Das ZDF überträgt die Eröffnungsfeier in der Nacht auf Sonnabend ab 2.50 Uhr (Zusammenfassung: Sonnabend, 8.15 bis 8.40 Uhr) und berichtet von den ersten Wettkampftagen bis Mittwoch jeweils vormittags ab 10.30 Uhr. Danach übernimmt die ARD.