Istanbul. Paul Biedermann grinste kurz und schüttelte seinen Widersachern die Hand: Ohne große Emotionen hat der Doppel-Weltmeister seine Titelverteidigung im 400-m-Freistilrennen bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Istanbul als Pflichtsieg abgehakt. Der 23 Jahre alte Top-Favorit holte in 3:34,55 Minuten Gold und blieb dabei deutlich über seinem vor einem Monat beim Weltcup in Berlin aufgestellten Weltrekord (3:32,77).

"Titel verteidigt, Gold gewonnen - das war das Ziel", lautete das knappe Fazit von Biedermann. Christian Kubusch (3:41,68) landete auf Platz zehn.

Im Sog Biedermanns fischten andere Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) am ersten Wettkampftag drei weitere Medaillen aus dem Becken. Die 50-m-Lagenstaffel der Männer überzeugte mit Silber sowie zwei deutschen Rekorden. Das DSV-Quartett mit Thomas Rupprath (Würzburg), Hendrik Feldwehr (Essen), Johannes Dietrich (Wiesbaden) und Schlussschwimmer Stefan Herbst (Leipzig) schlug im Finale nach 1:32,02 Minuten an und war damit noch einmal um sieben Zehntelsekunden schneller als im Vorlauf.

Die siegreiche russische Staffel verbesserte bei ihrem Weltrekord in 1:31,80 Minuten ihre Vorlauf-Bestzeit (1:32,08) ein weiteres Mal. Zudem entriss Startschwimmer Stanislaw Donez in 22,86 Sekunden Rupprath den Europarekord über 50 m Rücken.

Franziska Hentke überraschte mit Bronze über 200 m Schmetterling in 2:04,88 Minuten. Im Vorlauf war die 20-Jährige aus Halle/Saale sogar um 27 Hundertstel schneller gewesen und hatte den neun Jahre alten Rekord von Annika Mehlhorn gebrochen. Den EM-Sieg sicherte sich die Französin Aurore Mongel (2:03,22).

Europarekordlerin Janne Schäfer holte über 50 m Brust in 29,92 beim Triumph der Niederländerin Moniek Nijhuis (29,68) ebenfalls Bronze. Dorothea Brandt aus Berlin wurde Sechste (30,19). Für einen weiteren Weltrekord sorgte zudem die Ungarin Evelyn Verraszto bei ihrem Erfolg über 200 m Lagen in 2:04,64 Minuten.