Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie gut es mir heute geht! Nicht nur, dass ich meine Negativserie von sieben Erstrundenpleiten in Folge endlich beendet habe!

Bangkok. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie gut es mir heute geht! Nicht nur, dass ich meine Negativserie von sieben Erstrundenpleiten in Folge endlich beendet habe, nein, ich habe hier beim ATP-Hallenturnier in Bangkok auch zwei Matches an einem Tag gewonnen. Das habe ich seit dem Rasenturnier in Halle (Westfalen) im Juni nicht geschafft. Aber der Reihe nach.

Im Erstrundeneinzel war der Argentinier Leonardo Mayer (22), die Nummer 62 der Weltrangliste, mein Gegner. Wir haben bei hoher Luftfeuchtigkeit, aber angenehmen 20 Grad gegen 15 Uhr zu spielen begonnen. Im ersten Satz kam mein Aufschlag schlecht, so dass ich mit 5:7 verloren habe. Im zweiten Satz ist mir nach zähem Beginn bei 3:3 ein Break gelungen, und dann bei 5:3 noch eins. Anschließend hat Mayer eine siebenminütige Toilettenpause genommen, aber genutzt hat sie ihm wenig. Im dritten Satz ist mir bei 4:3 das entscheidende Break gelungen, anschließend habe ich zum Matchgewinn durchserviert.

Zwei Stunden später bin ich dann an der Seite des Spaniers Guillermo Garcia-Lopez, mit dem ich zum ersten Mal zusammenspiele, zum Erstrunden-Doppel gegen meine Landsmänner Philipp Petzschner und Andreas Beck angetreten. Es war ein sehr spannendes und gutes Spiel mit dem besseren Ende für uns – 6:4, 3:6 und 10:8 haben wir gewonnen. Jetzt liege ich in meinem Hotelbett, bin zwar sehr müde, aber glücklich – und freue mich auf morgen.

Im zweiten Spiel nach 12 Uhr treffe ich im Achtelfinale auf den US-Amerikaner John Isner (24). Die Nummer 48 der Welt ist besonders durch die Körpermaße auffällig. 208 cm ist Isner groß, er wiegt 111 kg, und seine größte Waffe ist, was nicht überraschen dürfte, der Aufschlag. Wir haben noch nie gegeneinander gespielt, deshalb bin ich mal gespannt, wie ich mich gegen ihn schlage. Im Doppel spielen wir morgen nicht vor 19.15 Uhr gegen den Russen Marat Safin und Gilles Simon aus Frankreich. Das dürfte auch ein interessantes Spiel werden.

Bei der hohen Luftfeuchtigkeit, die hier herrscht, ist es wichtig, dass ich die Flüssigkeit, die ich verliere, auch wieder aufnehme. Deshalb versuche ich, so viel wie möglich zu trinken, allerdings fühle ich mich meist nicht gut, wenn ich einen zu vollen Bauch habe. Ein Liter pro Satz, das ist meine Faustregel, an die ich mich heute gehalten habe. Dazu trinke ich vor den Matches und danach viel Wasser und Elektrolytgetränke. So müsste es mir gelingen, die körperlichen Strapazen gut wegzustecken. Mal sehen, wie es morgen läuft. Viele Grüße aus Thailand, Euer Mischa!

Der Hamburger Profi Mischa Zverev (22), derzeit an Position 50 der Weltrangliste geführt, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009