Trotz einstündiger Unterzahl erkämpften sich die Kiez-Kicker ein Remis. Bruns per Elfmeter und Takyi trafen.
Hamburg. Frühe Anstoßzeit hin oder her – der FC St. Pauli kam alles andere als verschlafen aus der Kabine und machte dort weiter, wo er gegen Aachen aufgehört hatte. Gutes Kombinationsspiel, ausgemachter Offensivdrang, die Kiez-Kicker traten im Stile eines Tabellenführers auf. Schon nach drei Minuten hatte Thorandt die Kopfballchance zur Führung, doch ein Duisburger Abwehrspieler lenkte den Ball über die Latte.
Die Führung fiel folgerichtig: Naki wurde im Strafraum gelegt, Bruns verwandelte den Elfmeter gewohnt sicher (12.). Doch dann ließen auch die Gäste erkennen, warum sie zu den Aufstiegsfavoriten zählen und zeigten bei den Hamburgern bekannte Defensivschwächen auf. Drobo-Ampem konnte Tifferts Flanke nicht verhindern, Boll ließ Kouemaha beim Kopfball unbeaufsichtigt und Hain rutschte aus, so dass der Ausgleich auf dem Fuße folgte (16.).
St. Pauli ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und spielte weiter mutig nach vorne. Ebbers verpasste zunächst noch (22.), doch der starke Takyi zog nur wenig später beherzt aus 18 Metern ab und überwand Starke zum 2:1 (27.). Sein Torjubel wurde mit Gelb quittiert, was sich kurze Zeit später rächen sollte: Nach einem Zweikampf geriet der Spielmacher mit Duisburgs Bodzek zusammen und durfte mit Gelb-Rot vorzeitig duschen gehen. Dennoch erzielte Naki noch vor der Pause fast das 3:1.
Auch nach dem Wechsel hielten die Hausherren gut dagegen, die Überzahl fiel dem Zuschauer kaum auf. Und erneut Naki hatte dann auch die Riesenchance zur Vorentscheidung, doch allein vor Starke vertändelte der Neuzugang den Ball und kam ins Straucheln (55.) Duisburg wachte auf und hatte nun seine beste Phase. Hain rettete zunächst noch stark gegen den eingewechselten Caiuby, war dann aber gegen Goalgetter Wagner machtlos, der im Strafraum ganz frei an den Ball kam und zum Ausgleich einschoss (59.)
Die folgende Feldüberlegenheit für die Gäste war vorhersehbar, nicht jedoch der weiterhin starke Auftritt des FC St. Pauli. Denn der war dem Siegtreffer in der Endphase näher. Aber erneut Naki, Rothenbach und auch Hennings versagten allesamt im Torabschluss.
Trainer Holger Stanislawski war angetan vom Spiel seiner Mannschaft und versuchte sich in ungewohnten Superlativen. „Das war überragend. Eine Weltklasse-Leistung, wie wir vor allem in der ersten Hälfte aufgetreten sind, viel besser noch als in Aachen.“ Und dort hatten die Kiez-Kicker wohlgemerkt mit 5:0 gewonnen.
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Die Aufstellungen :
FC St. Pauli: Hain - Rothenbach, Morena, Thorandt, Drobo-Ampem - Boll, Lehmann - Takyi, Bruns (ab 79. Hennings), Naki (ab 85. Sako) - Ebbers (ab 76. Schultz)
MSV Duisburg : Starke - Korzynietz, Schlicke, Fahrenhorst, Veigneau - Yankov, Bodzek (ab 64. Grilic), Tararache (ab 46. Caiuby) - Tiffert - Wagner, Kouemaha (ab 76. Ede)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 22.900
Tore: 1:0 Bruns (13.), 1:1 Kouemaha (16.), 2:1 Takyi (27.), 2:2 Wagner (59.)
Gelb-Rot: Takyi (36.)