Am 5. Juli 1992 hatte Stefanie Maria Graf wenig Lust verspürt, nach ihrem vierten Wimbledonsieg das obligatorische Champions Dinner einzunehmen. Dass sie es dennoch tat, bezeichnete Deutschlands beste Tennisspielerin aller Zeiten später als "die beste Entscheidung ihres Lebens". Sie traf dort den US-Amerikaner Andre Agassi, der das Turnier zum ersten und einzigen Mal gewonnen hatte, tanzte mit ihm, küsste ihn und verliebte sich in ihn. Am 22. Oktober 2001 heirateten sie. Sohn Jaden Gil (7) und Tochter Jaz Elle (5) kamen in Las Vegas zur Welt.
Dass das öffentlichkeitsscheue Ehepaar Graf/Agassi am Sonntag den neuen überdachten Centre-Court im Londoner Stadtteil Wimbledon einweihen durfte, war deshalb nicht nur seinen sportlichen Erfolgen, sondern auch seiner Liebesgeschichte geschuldet. Die königstreuen Briten mögen so etwas.
Tennis spielt Steffi Graf (39) nach dem Ende ihrer Karriere 1999 nur gelegentlich, eher joggt sie oder macht Gymnastik. Zeit nimmt sie sich für ihre Kinder, aber auch für andere. "Children for Tomorrow" sorgt sich um traumatisierte Flüchtlingskinder. Auf dem Gelände des Universitätskrankenhauses Eppendorf entstand in Hamburg der Hauptsitz ihrer Stiftung. "Ich hatte so viel Glück in meinem Leben, daher ist es selbstverständlich, dass sich Andre und ich um jene kümmern, die unsere Hilfe brauchen", sagt Steffi Graf. (rg)