Den Dank seines Sportlers hatte Fritz Sdunek in intimer Atmosphäre in der Umkleidekabine erhalten. Bernd Bönte, Manager der Klitschko-Brüder,

Berlin. Den Dank seines Sportlers hatte Fritz Sdunek in intimer Atmosphäre in der Umkleidekabine erhalten. Bernd Bönte, Manager der Klitschko-Brüder, verbeugte sich später öffentlich vor der Leistung des Coaches: "Unser größter Dank geht an Fritz. Wie er Vitali fit gemacht und eingestellt hat, war einfach großartig. Es war sein Meisterstück!"

Die Sdunek-Schule zeigte sich besonders in der Fortentwicklung der Führhand. "Die war der Schlüssel zum Sieg. Damit hat Vitali Peter deklassiert." In der ihm eigenen bescheidenen Art lobte der 61 Jahre alte Weltklassetrainer natürlich erst seinen Schützling, dann das gesamte Team, dann kritisierte er "die rechte Schlaghand, die noch nicht optimal gekommen ist", bevor er zugab: "Natürlich ist das auch für mich ein besonderer Sieg. Ich denke, dass es mein größter Triumph war. Vor allem empfinde ich Stolz, weil manche nicht verstanden haben, wie ich mit einem halben Krüppel wie Vitali noch einmal das Comeback wagen konnte", sagte er.

Für Sdunek war der Sieg umso süßer, nachdem ihm bei seinem Haupt-Arbeitgeber Universum zuletzt sein Kollege Michael Timm den Rang als "Weltmeister-Macher" ein wenig abgelaufen hatte. Mit WBO-Halbschwergewichts-Champion Zsolt Erdei betreut Sdunek bei dem Hamburger Stall derzeit nur einen Weltmeister. "Da werden demnächst bestimmt einige folgen", gab er sich am Sonnabend betont unaufgeregt. Nachdem Sdunek in den vergangenen Jahren eine Tumor-Operation an der Unterlippe und eine schwere Herzerkrankung überstanden hatte, fühlt er sich derzeit rundum wohl. "Alle Untersuchungen waren positiv. Ich bin bereit für die nächsten Aufgaben!"

Welche dies für Klitschko sein könnten, wollte Sdunek nicht kommentieren. Es ist ihm aber auch egal: "Wenn Vitali so boxt wie heute, sehe ich keinen, der ihn schlagen könnte."