Trainer Alfred Gislason vom deutschen Handball- Rekordmeister THW Kiel bedauert den Rücktritt von Manager Uwe Schwenker.

Kiel. "Er hat mehr für den THW getan als jeder andere. Es würde uns hart treffen, ihn zu verlieren", sagte Gislason den "Kieler Nachrichten" (Donnerstag). Der Isländer glaubt an die Unschuld des Managers und hofft, dass es "ein weiteres Gemeinsam" gibt. "Verlieren wir sein Fachwissen, ist es ein Rückfall in alte Zeiten."

Die dubiosen Banküberweisungen und ungeklärten Bargeldabbuchungen in Höhe von 152000 Euro erklärt der Nachfolger des im vergangenen Jahr entlassenen Trainers Zvonimir Serdarusic so: "Wenn ein junges Talent aus dem Ausland geholt werden soll, auch wenn es erst 2014 kommen soll, dann werden Handgelder bezahlt. Nur so versichert man sich, dass das Talent nicht woanders unterschreibt. Das hat beispielsweise Barcelona damals mit Nagy auch so gemacht."

Für strukturelle Veränderungen beim THW sieht Gislason keine Notwendigkeit. "Bisher gab es keinen Grund für neue Strukturen. Der THW war Vorbild für alle anderen. Wenn es noch besser geht schön. Ich denke, ohne Uwe Schwenker ist das nicht möglich."

Der zu Saisonbeginn vom VfL Gummersbach nach Kiel gewechselte 49 Jahre alte Trainer räumte ein, dass die Unruhen im Umfeld "nervig und traurig für die Mannschaft" waren, lobte aber deren Professionalität. "Es wird auch im Kreis der Mannschaft diskutiert, und die Spieler machen sich Sorgen. Ihre große Stärke ist aber, so etwas auszublenden. Zentrale Figuren sind dabei die Älteren, besonders Stefan Lövgren", sagte der Trainer.