St. Pauli tat sich schwer, doch führte 1:0 und schien auf der Siegerstraße zu sein. Wenige starke Minuten reichten den Gästen aber zum Ausgleich und am Ende stand nur ein 1:1 gegen Augsburg zu Buche. Nun ist auch der Anschluss an die oberen Plätze der Tabelle in Gefahr.

Es sollte nicht sein für den FC St. Pauli. Gegen den FC Augsburg kamen die heimstarken Kiezkicker nicht über ein 1:1 hinaus, obwohl die Stanislawski-Elf ausreichend Chancen hatte, um das Spiel in aller Ruhe für sich zu entscheiden.

Die Partie begann schleppend, beide Mannschaften gingen es vorsichtig an, kamen kaum zu Tormöglichkeiten. Erst nach rund zwanzig Minuten fing St. Pauli, das ohne den abwandernden Filip Trojan (Grippe) antreten musste, an, eine Schippe drauf zu legen und nahm das Heft in der Hand. Doch wirklich zwingend war es nicht, was die Mannen von Trainer Holger Stanislawski vor dem Tor des FC Augsburg zustande brachten. Augsburg hingegen schien beeindruckt, viele Abspielfehler und kleine Unsicherheiten verhinderten jegliche Gefahr.

Doch es wäre verdient gewesen, wenn die Braun-Weißen mit einer Führung in die Halbzeitpause gegangen wäre, denn Rouwen Hennings verpasste die Führung nur um einen halben Schritt und Carsten Rothenbach konnte eine hervorragende Chance nicht nutzen, schoss den Ball aus kurzer Distanz auf die Tribüne. FCA-Torhüter Sven Neuhaus hätte wohl nicht mehr eingreifen können, wenn der Verteidiger das Tor getroffen hätte.

Mit 14:3 Torschüssen und 56% Ballbesitz gingen die St. Paulianer in die Halbzeitpause, waren den Augsburgern in fast allen Belangen überlegen. Nur das Tor wollte lediglich nicht fallen.

Ruhten vor der Partie noch große Hoffnungen auf dem jungen David Hoilett, der in den vergangenen Wochen groß auftrumpfte, so war der schnelle Kanadier von den Augsburger Verteidigern so gut wie abgemeldet und kam zu kaum nennenswerten, beziehungsweise gefährlichen Szenen. Auch Rouwen Hennings blieb blass, wurde dann im Zuge eines Doppelwechsels gegen Marius Ebbers ausgetauscht, Sako kam zeitgleich für Brunnemann. Dieser Wechsel war eine klare Ansage von Holger Stanislawski, endlich sollte der erste, schon längst überfällige, Treffer her.

Und Sako und Ebbers brachten Wind in die Partie. So war es auch die logische Konsequenz, dass ausgerechnet Ebbers die 70-minütige Torflaute beendete: Boll tankte sich auf der rechten Seite durch, spielte den Ball flach in die Mitte, wo Ebbers genau an der richtigen Stelle stand, um den Ball über die Linie zu drücken.

Der Gegentreffer rüttelte die Augsburger wach und es folgte die prompte Antwort. Erst konnte Hain einen Kopfball nur haarscharf über die Latte lenken, und dann gelang dem eingewechselten Jens Hegeler eine schöne Hereingabe, die Tobias Werner aus dem Lauf an Matthias Hain vorbei ins Tor knallte. Das Spiel war wieder offen, und nur eine kurze Druckphase reichte den Augsburgern, um St. Pauli die Punkte streitig zu machen.

Und auch der Sturmlauf in den letzten Minuten gegen mauernde Augsburger und die Einwechslung von Rene Schnitzler zeigten keine Wirkung mehr, so dass St. Pauli sich mit dem Unentschieden begnügen und nun um den Anschluss an die oberen Tabellenplätze bangen muss. Ein Spitzenteam sind die Braun-Weißen noch nicht.