Der FC St. Pauli ist zurück in Hamburg. Das Abendblatt präsentiert eine Gewinner- und Verlierer-Liste der Zeit auf Zypern. Die Abwehr bereitet noch einige Sorgen.

Ayia Napa/Hamburg. Pünktlich um 17.45 Uhr landete gestern die Lufthansa-Maschine LH 20 mit Mannschaft und Offiziellen des FC St. Pauli an Bord auf dem Hamburger Flughafen. Damit ist das Trainingslager auf Zypern vorbei. Das Abendblatt stellt die Gewinner und Verlierer des achttägigen Trips auf die Mittelmeerinsel vor.

Die Gewinner Zimmer 122: Marc Gouiffe a Goufan hat von Trainer Holger Stanislawski ein dickes Sonderlob erhalten. In der Form des Trainingslagers könnte der defensive Mittelfeldmann in der Rückrunde endlich die gewünschte Verstärkung für den Kiezklub werden. Und auch Goufans Zimmerpartner im Grecian Bay Hotel, David Hoilett, wusste zu überzeugen. Der 18-jährige Youngster ist mittlerweile eine feste Größe.

Die Rückkehrer: Mit Kapitän Fabio Morena, Linksverteidiger Florian Lechner und Mittelfeldmann Thomas Meggle haben sich gleich drei Langzeitverletzte zurückgemeldet. Besonders der wieder genesene Innenverteidiger Morena könnte bereits beim Rückrundenauftakt gegen den VfL Osnabrück in die Stammelf rutschen.

Siggi Dous: Der Reiseleiter hatte keinen guten Start ins Trainingslager erwischt. Aufgrund eines Fehlers der Organisatoren aus Berlin musste der 38-köpfige Tross von Hamburg aus mit dem Zug nach Frankfurt fahren, statt zu fliegen - und Dous musste im Minutentakt erklären, was vorgefallen war. Doch sobald St. Paulis Profis ihr Quartier auf Zypern erreicht hatten, war der Ärger verflogen. Hotel und Bedingungen waren erstklassig - Dous sei Dank.

Die Journalisten: Kurz vor Weihnachten sorgte die Ansage von Stanislawski, dass in Zukunft Medienvertreter und Fans jeweils zwei Tage vor den Spielen vom Training an der Kollaustraße ausgeschlossen sein sollen, für großes Kopfschütteln in Hamburgs Presselandschaft. Wie reibungslos die Zusammenarbeit zwischen den Fußballern, Kluboffiziellen und den Journalisten ohne Ausgrenzung funktioniert, zeigte das Trainingslager, wo die Medienvertreter sogar im Mannschaftshotel residieren durften.

Die Verlierer Die Ersatzspieler: Von den Ergänzungsspielern der Hinrunde konnten nur wenige im Trainingslager einen Stammspieler aus der ersten Elf verdrängen. Björn Brunnemann und Rene Schnitzler, die vor der Reise nach Zypern verletzt oder angeschlagen waren, konnten ihren Konditionsrückstand auf der Mittelmeerinsel nicht restlos aufholen, sind daher im Spiel gegen Osnabrück keine Alternative für Stanislawski. Und auch die Stürmer Morike Sako und Rouwen Hennings konnten trotz großen Einsatzes den im Angriff gesetzten Marius Ebbers nicht überflügeln.

Die Abwehr: Bereits in der Hinrunde war die Defensive St. Paulis Schwachstelle. In 17 Spielen kassierte Torhüter Mathias Hain 30 Gegentreffer. Und auch in den beiden Testspielen gegen den 1. FC Kaiserslautern und Rapid Wien musste der Kiezklub insgesamt sieben Gegentreffer hinnehmen. "In der Abwehrarbeit müssen wir uns in den beiden Tests gegen Schalke 04 und VfL Wolfsburg noch verbessern", kündigte Stanislawski daraufhin an, der Defensive zu mehr Stabilität zu verhelfen.

Alexander Ludwig: Der Mittelfeldmann gehörte in der Hinrunde zu den gesetzten Schlüsselspielern in St. Paulis Offensive, konnte durch starke Leistungen sogar das Interesse einiger Bundesligaklubs wecken. Der frühere U-21-Nationalspieler verpasste nun allerdings einen Großteil der Vorbereitung, wird daher zum Rückrundenauftakt mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlen. Außerdem wartet Sportchef Helmut Schulte weiter auf eine Entscheidung, ob Ludwig seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um drei Jahre verlängern will. Dabei zeigte die Vergangenheit doch, dass Ludwig gut für St. Pauli und St. Pauli gut für Ludwig ist.