Öl-Milliardär soll sich bei Scheichs nach potenziellen Interessenten umgehört haben. Chelsea dementiert. Trainer Scolari wurden angeblich Winterpauseneinkäufe untersagt.
London. Der russische Milliardär und Blues-Besitzer Roman Abramowitsch plant nach Angaben englischer Medien offenbar, den FC Chelsea um den deutschen Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack zu verkaufen. Derzeit seien Mitarbeiter von Abramowitsch in Dubai beziehungsweise Saudi Arabien unterwegs, um das Interesse der Scheichs an einer Übernahme des englischen Vize-Meisters zu wecken. Das berichteten unter anderem die Online-Ausgaben von The Sunday Times und The Mirror.
Ein Chelsea-Sprecher ("Das ist absoluter Blödsinn") dementierte allerdings das Gerücht. Fakt ist, dass das Aktienpaket von Abramowitsch im Zuge der Finanzkrise derzeit viel an Wert verloren hat. Sein Vermögen soll innerhalb weniger Monate von knapp 17 Milliarden Euro auf 2,3 Milliarden Euro geschrumpft sein.
Am Sonnabend hatte der Öl-Magnat seinen VIP-Sitz an der Stamford Bridge bereits eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff der Partie zwischen Chelsea und Aufsteiger Stoke City (2:1) verlassen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Blues noch mit 0:1 in Rückstand. Von Frank Lampards Siegtreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit wurde er per Telefon informiert.
Den Rotstift hatte Abramowitsch, der seit der Übernahme des FC Chelsea vor fünfeinhalb Jahren rund 500 Millionen Euro in den Klub gepumpt haben soll, bereits angesetzt. Im November letzten Jahres wurden 15 der 25 Talentspäher freigestellt, darunter der ehemalige deutsche Nationalspieler Rainer Bonhof.
Abramowitsch höchstpersönlich soll zudem Coach Luiz Felipe Scolari Neueinkäufe in der Winterpause untersagt haben. Derzeit belastet ein Schuldenberg von umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro die Blues. Bei rund 870 Millionen Euro handelt es sich um Kredite. Diese muss der Klub an Abramowitsch zurückzahlen.