Der Niederländer will trotz des Interesses mehrerer Klubs seinen Vertrag bis zum Monatsende verlängern. Trainer Martin Jol muss bereits die ersten Trainingsopfer beklagen.

La Manga. Am Abend des ersten Tages fing es in Spanien zu schütten wie aus Eimern an. Wahnsinn, was da vom Himmel kam, aber am nächsten Morgen schien die Sonne. Alles wird gut. Beim HSV allerdings nicht ganz, denn nach dem harten Trainingsauftakt gibt es schon die ersten Opfer zu beklagen. Es fehlten gleich acht Spieler bei der Vormittagseinheit am Montag. Alle Spieler beklagten kleinere Muskelprobleme, da war Vorsicht geboten.

Guy Demel, Paolo Guerrero, Thiago Neves, Jerome Boateng, Romeo Castelen, Eric Maxim Choupo-Moting, Tunay Torun und der A-Jugendliche Kai-Fabian Schulz gingen statt auf den Rasen in den Kraftraum.

Auf dem Platz arbeitete der Rest der Mannschaft dann mit vollem Einsatz. Es ging zur Sache, schließlich will jeder beim ersten Pflichtspiel des neuen Jahres, am 27. Januar beim DFB-Pokal-Achtelfinalspiel gegen 1860 München in der Startelf stehen. Das sah schon gut aus, was die HSV-Profis zeigten. Mladen Petric schoss im abschließenden Spiel einige herrliche Tore, Nigel de Jong flog wie einst Uwe Seeler artistisch durch die Luft und schoss aus allen Lagen, Joris Matthijsen dirigierte sein Team lautstark, als ginge es schon um Bundesliga-Punkte, und zwischendurch senste Piotr Trochowski einfach einmal Ivica Olic um Trainer Martin Jol pfiff Elfmeter.

Auffällig auch, dass der talentierte Änis Ben-Hatira einige sehr gute Szenen hatte. Sollte der Mittelfeldspieler in dieser Winterpause keinen neuen (Leih-)Verein finden, platzt ja vielleicht doch noch einmal für ihn in der Rückrunde der berühmte Knoten, die Veranlagung hat er.

Erfreulich zudem für den HSV, dass die Stimmung in der Mannschaft stimmt. Es wird viel und hart gearbeitet, aber es wird auch gelacht und geflachst. "Es ist alles wunderbar. Das Hotel ist in Ordnung, die Plätze hier sind gut, und das Wetter stimmt auch. Die Sonne scheint, und dabei ist es nicht zu heiß und nicht zu kalt. So gibt es bei der Rückkehr keine großen Umstellungsprobleme", sagte Nationalspieler Marcell Jansen, der jetzt schon einen absolut fitten Eindruck hinterlässt: Jansen wird in der Rückrunde kommen.

Wie auch Nigel de Jong. "Ich fühle mich sehr wohl, ich bin fit, es kann losgehen", sagt der 24-jährige Niederländer. Über seine anstehende Vertragsverlängerung sagt er vielsagend: "Natürlich, wir sind uns einig, mündlich ist alles abgeklärt, aber wir müssen jetzt schriftlich klar kommen. Das sollte bis Ende des Monats geschehen, ich möchte beim HSV bleiben, ich fühle mich in Hamburg sehr wohl wir müssen jetzt nur bald einen Termin finden."

Sonst könnte Real Madrid doch noch ein Thema werden? De Jong: "Es ist nicht nur Real Madrid, da sind auch andere Vereine, die Interesse zeigen." Und wenn sie den dynamischen Mittelfeldspieler so sehen, wie er sich jetzt in La Manga auf dem Trainingsplatz zeigt, würden sie vor Begeisterung vielleicht doch noch den einen oder anderen Euro auf die gebotene Summe drauflegen. Der HSV sollte also schnell mit dem erforderlichen Papierkram zur Sache kommen.