Der mutmaßliche Bestechungsskandal um den THW Kiel, der bei zehn Spielen in der Champions League sich das Wohlwollen der Schiedsrichter erkauft...

Hamburg. Der mutmaßliche Bestechungsskandal um den THW Kiel, der bei zehn Spielen in der Champions League sich das Wohlwollen der Schiedsrichter erkauft haben soll, belastet die Handball-Bundesliga (HBL). "Das Thema Imageverlust wird greifbar", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann bei der Pokalauslosung in der Hamburger Color-Line-Arena, "alles wird schwerer, wenn wir ein Glaubwürdigkeitsproblem haben." HBL-Hauptsponsor Toyota bat bereits um ein Gespräch.

Die Affäre trifft die Bundesliga zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Nächste Woche stehen Verhandlungen mit ARD und ZDF über einen neuen TV-Vertrag an. Der alte läuft im Juni aus. Bohmann hofft deshalb auf schnelle Aufklärung: "Wir sind froh, dass die Staatsanwaltschaft Kiel mit Hochdruck ermittelt." Heute vernimmt die Behörde HBL-Aufsichtsrat Dieter Matheis und Manager Torsten Storm (beide Rhein-Neckar Löwen). Der Mannheimer Klub spielt eine zentrale Rolle. Die Löwen hatten bei Vertragsverhandlungen mit Kiels Ex-Trainer Zvonimir Serdarusic von angeblichen Spielmanipulationen erfahren und sie kundgetan.