Für den VfL Wolfsburg haben die Europapokal- Träume schon in der ersten K.o.-Runde ein jähes Ende gefunden. Eine Woche nach dem 0:2 bei Paris St. Germain musste sich das heimstärkste Team der Fußball-Bundesliga am Donnerstag auch im UEFA-Cup-Rückspiel dem zweimaligen französischen Meister mit 1:3 (0:1) geschlagen geben.

Wolfsburg. Vor 20 205 Zuschauern in der Volkswagen Arena trafen Peguy Luyindula (38. Minute/Foulelfmeter, 73.) und Jerome Rothen (59.) für die Gäste aus Paris. Das Tor des Japaners Makoto Hasebe (63.) reichte der Mannschaft von Trainer Felix Magath nicht, um doch noch die Wende zu schaffen und in das Achtelfinale einzuziehen. "Wir sind gegen die bessere Mannschaft ausgeschieden", resümierte Magath. "Sie haben ihre Chancen besser genutzt, das war der entscheidende Unterschied."

Ein zwanzigminütiger Sturmlauf zu Beginn der Partie und die "Alles-oder-nichts"-Offensive nach der Pause waren zu wenig für die Magath-Mannen, denen am Sonntag in der Liga das schwere Auswärtsspiel bei Tabellenführer Hamburger SV bevorsteht. "In der Anfangsphase war das eines unserer besten Spiele in dieser Saison. Wir hätten 2:0 führen müssen, und dann kommt so ein blöder Elfmeter", sagte VfL- Torwart Andre Lenz, der erneut den verletzten Diego Benaglio vertrat.

In den ersten 20 Minuten stürmten die Gastgeber pausenlos nach vorne. Edin Dzeko hatte zwei Großchancen, zielte jedoch zunächst knapp vorbei (3.), und scheiterte anschließend an PSG-Schlussmann Mickael Landreau. Agil und aggressiv gingen die "Wölfe" bei Temperaturen von knapp vier Grad und Nieselregen zu Werke. Nach einer Viertelstunde parierte der dauerbeschäftigte Landreau gegen Zvjezdan Misimovic, Caiuby und Christian Gentner. Der italienische Weltmeister Cristian Zaccardo, der für den verletzten Sascha Riether in die Viererkette gerückt war, hatte freistehend die Möglichkeit zum 1:0, köpfte aber weit vorbei (19.). "Die vergebenen Chancen haben uns den Schwung genommen und wir haben die Linie verloren", sagte Magath.

Erst nach rund 35 Minuten kamen die Gäste aus der französischen Hauptstadt besser ins Spiel - und wurden prompt belohnt. VfL- Verteidiger Jan Simunek hatte Rothen zu Fall gebracht. Luyindula schickte Wolfsburgs Torwart Lenz in die falsche Ecke, erzielte seinen fünften Treffer im laufenden Wettbewerb und sorgte praktisch schon vor der Pause für die Vorentscheidung. "Das war ein herber Schlag, von dem wir uns nicht erholen konnten", sagte Magath. Nach dem Wechsel brachte er den japanischen Neuzugang Yoshito Okubo für den Brasilianer Caiuby und Dejagah für Sebastian Schindzielorz.

Doch die Franzosen kontrollierten auch mit ihrer B-Elf die Partie. Gegen die bedingungslos anrennenden Wolfsburger machten Luyindula mit UEFA-Cup-Tor Nummer sechs und Rothen alles klar. "Wir haben zum Schluss hinten nur noch zu dritt gespielt", sagte Keeper Lenz. "Da war nichts mehr zu machen." PSG-Coach Paul Le Guen hatte wieder einmal Glück mit seiner Europapokal-Linie: Kapitän Claude Makelele war gar nicht mit nach Wolfsburg gereist und wurde, wie immer im UEFA-Cup, geschont. Und auch Ludovic Giuly und Hinspiel-Doppel- Torschütze Guillaume Hoarau konnten entspannt zuschauen.