Theo Zwanziger schließt wegen des Aufstandes der Amateurvereine gegen den neuen Bundesliga-Spielplan Entschädigungen in besonders betroffenen Regionen nicht aus. „Das müssen wir prüfen“, erklärte der DFB-Präsident.

Theo Zwanziger schließt wegen des Aufstandes der Amateurvereine gegen den neuen Bundesliga-Spielplan Entschädigungen in besonders betroffenen Regionen nicht aus. "Das müssen wir prüfen", erklärte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Sonntag in Hannover. Zwanziger äußerte Verständnis für die kleinen Clubs, die wegen des neu eingeführten Bundesligaspiels am Sonntag um 15.30 Uhr einen Zuschauerschwund befürchten. Einen Boykott der Amateurspiele, wie er im Ruhrgebiet diskutiert wird, hält Zwanziger nicht für den richtigen Weg: "Mit einem Streik gehen die Vereine ein Risiko ein. Man weiß nicht, wie die Landesverbände reagieren."

Der DFB-Präsident räumte bei der Podiumsdiskussion mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff einen "Nachholbedarf" bei der Kommunikation des umstrittenen Themas ein. Möglicherweise wird sich ein Außerordentlicher DFB-Bundestag mit der neuen Spielplangestaltung beschäftigen. Zwanziger betonte, dass derzeit im Normalfall sonntags sieben Profispiele (fünfmal 2. Liga, zweimal Bundesliga) stattfinden. "In der neuen Saison sind lediglich fünf Sonntagspiele vorgesehen. Das kommt in der Diskussion zu kurz".

Niedersachsens Ministerpräsident Wulff setzte sich für eine andere Verteilung der TV-Gelder ein. Vereine der 3. Liga und die viertklassigen Regionalligisten sollten höhere Beträge erhalten. "Die TV-Gelder müssen verdient werden", entgegnete Zwanziger. Die Drittligisten bekommen nächste Saison jeweils 800 000 Euro aus dem Länderspielvertrag des DFB mit ARD/ZDF. Die Vereinsmanager hatten zuletzt ebenfalls mehr TV-Geld gefordert. "Die Finanzsituation der Clubs hängt auch von den Ausgaben und nicht nur von den Einnahmen ab", entgegnete Zwanziger.