Manager von Hertha BSC kritisiert die hohen Ablösesummen und behauptet, sie seien “ungesund für den Fußball“. Dieter Hoeneß weiter: “Bei allem Respekt vor de Jong: Das ist einfach kein Marktpreis für ihn.“
Berlin. Manager Dieter Hoeneß von Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin hat in der aktuellen Finanzkrise die zuletzt hohen Transfersummen scharf kritisiert. "Das ist pervers und ungesund für den Fußball", sagte Hoeneß mit Blick auf die rund 20 Millionen Euro, die der HSV für den Wechsel von Mittelfeldspieler Nigel de Jong zum englischen Premier-League-Klub Manchester City kassiert, bei einer Gesprächsrunde des Abo-Senders Premiere in Berlin.
"Glückwunsch und Kompliment an den HSV, aber bei allem Respekt vor de Jong: Das ist einfach kein Marktpreis für ihn", erklärte der Hertha-Manager. Auch das Rekordangebot der Citizens von 125 Millionen Euro für Kaka vom AC Mailand findet Hoeneß bedenklich: "Das werden alle Marktgesetze aufgehoben. Die Finanzkrise wird alle treffen. Es sei denn man hat einen Investor und das Geld vermehrt sich im Keller." Bei City sorgen die Klubeigentümer aus dem Scheichtum Abu Dhabi für den Geldfluss.
Differenzierter betrachtete DFB-Sportdirektor Matthias Sammer die Entwicklung: "Diese Summen sind in der Finanzkrise sicher nicht unproblematisch. Ich sehe es aber trotzdem nicht negativ, wenn das Geld in den Fußball fließt", sagte Sammer. Der Europameister betonte jedoch, dass die "Infrastruktur bei Manchester City sicherlich problematisch" sei.
Der ehemalige Bayern-Trainer und jetzige Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld rechnete damit, dass alle Vereine und "eventuell sogar der FC Bayern München" bei zukünftigen Transfers finanzielle Abstriche machen müssen. "Aber es wird generell immer Verrückte geben", sagte der 60-Jährige hinsichtlich der Finanzgebahren von City bei der Talkrunde in Berlin. Die hohe Ablösesumme für de Jong findet Hitzfeld allerdings positiv: "Für den Fußball ist es ganz gut. So kommt neues Geld in den Kreislauf."