Der 37 Jahre alte Babbel löst Friedhelm Funkel ab, dessen Vertrag nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nicht mehr verlängert wurde.
Berlin. Markus Babbel ist neuer Trainer von Hertha BSC und soll sich durch den sofortigen Wiederaufstieg in die Fußball- Bundesliga ein längerfristiges Engagement beim Hauptstadt-Club verdienen. Die Berliner präsentierten den 37-Jährigen am Montag als Nachfolger von Friedhelm Funkel, dessen Vertrag sich nur beim Klassenverbleib verlängert hatte.
Auch für Babbel gilt das Prinzip Leistung: Der Europameister von 1996 unterzeichnete einen Ein-Jahres-Vertrag, der sich nur im Fall des Aufstiegs um ein weiteres Jahr verlängert. „Hertha BSC ist ein toller Verein mit großer Tradition. Entscheidend war für mich die sportliche Perspektive“, sagte Babbel in einer Hertha-Mitteilung.
Mit der Verpflichtung des neuen Trainers, die sich schon in den vergangenen Tagen abgezeichnet hatte, löste Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz die wichtigste Personalie. „Unser gemeinsames Ziel ist der Wiederaufstieg“, betonte Preetz. „Markus Babbel hat beim VfB Stuttgart schon erfolgreich als Trainer gearbeitet. Er ist ein ausgewiesener Fußball-Fachmann, der unsere Philosophie für die Entwicklung von Hertha BSC teilt.“
Der 51-malige Nationalspieler, der als Assistenztrainer Rainer Widmayer mitbringen wird, führte den VfB in der Saison 2008/2009 in die Champions League, wurde bei den Schwaben aber am 6. Dezember 2009 entlassen. Danach erwarb er das zuvor noch fehlende Diplom als Fußball-Lehrer. Babbel absolvierte als Profi 288 Bundesligaspiele für Bayern München, den Hamburger SV und die Stuttgarter. Außerdem war der gebürtige Münchner für den FC Liverpool und die Blackburn Rovers in der Premier League aktiv. Babbel war deutscher Meister, DFB- Pokalsieger und gewann auch den Uefa-Cup.
Mit seiner Verpflichtung durch Preetz lenkt nun ein junges Gespann die sportlichen Geschicke der Berliner, die nach einer Katastrophen- Saison mit nur einem Heimsieg als Tabellen-Letzter erstmals seit 13 Jahren wieder zweitklassig sind. Babbel ist nach dem Schweizer Lucien Favre, Interimscoach Karsten Heine und Funkel, dessen Rettungsmission gescheitert war, schon der vierte Hertha-Trainer binnen eines Jahres.
Wichtigste Aufgabe ist die Zusammenstellung der neuen Mannschaft - angefangen bei einem Torwart. Der bisherige Stammkeeper Jaroslav Drobny geht, als Nachfolger waren zuletzt so prominente Schlussleute wie Michael Rensing, Timo Hildebrand oder Markus Miller im Gespräch. Daneben will Hertha nun zunächst versuchen, Leistungsträger wie Raffael, Adrian Ramos oder Lewan Kobiaschwili zu halten. Neuer Abwehrchef anstelle von Nationalspieler Arne Friedrich soll der Tscheche Roman Hubnik werden.