Nach dem 7:0 im Vorjahr gegen Potsdam musste sich der FCR Duisburg im Finale 2010 mit einem 1:0 gegen Jena zufrieden geben.

Köln. Titelverteidiger FCR Duisburg hat die gelungene Pokal-Premiere in Köln mit dem dritten Triumph der Vereinsgeschichte gekrönt. Im 30. DFB-Pokalfinale der Frauen tat sich die Mannschaft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen den Außenseiter und Endspiel-Neuling FF USVJena lange Zeit schwer. Weltmeisterin Annike Krahn gelang per Kopf in der 51. Minute der Siegtreffer zum 1:0 (0:0) im RheinEnergieStadion. Anschließend feierte Duisburg seinen dritten Pokalerfolg nach 1998 und 2009 vor der Europa-Rekordkulisse für nationale Vereinsspiele ausgelassen und nahm die neue Silber-Trophäe entgegen.

Erstmals seit 1985 fand das Frauen-Finale nicht als Vorspiel des Männer-Endspiels in Berlin statt. „Das ist für uns ein historisches Ereignis“, sagte DFB Präsident Theo Zwanziger, der dann aber bereits in der Halbzeit Richtung Hauptstadt aufbrechen musste, um rechtzeitig beim Männer-Finale zu sein.

Schon Stunden vor dem Anpfiff herrschte auf der Fan-Meile rund um die Kölner Arena großer Andrang und Festtagsstimmung. Schnell war klar, dass die bisherige Bestmarke von 24 582 Fans beim englischen Cup-Finale 2008 zwischen FCArsenal und Leeds United übertroffen würde. Beflügelt durch die Atmosphäre übernahm der Revierclub das Kommando auf dem Rasen.

Die jungen und unerfahrenen Spielerinnen aus Thüringen schienen zunächst beeindruckt von der Kulisse. Die Elf von Heidi Vater wurde schnell in die Defensive gedrängt, hielt dem Druck aber lange stand. Simone Laudehr hatte schon in den ersten fünf Minuten zwei gute Torchancen, scheiterten aber an der aufmerksamen Jena-Torhüterin Jana Burmeister, die danach auch bei einem Schuss von Femke Maes (28.) toll reagierte und einem Kopfball von Inka Grings (38.) an die Latte lenkte.

Auf der Gegenseite verlebte FCR-Torfrau Ursula Holl einen gemütlichen Nachmittag, auch weil sich USV-Torjägerin Genoveva Anonma, die im laufenden Wettbewerb bereits achtmal getroffen hatte, kaum durchsetzen konnte. Da der Vizemeister aber verschwenderisch mit seinen Chancen umging, rettete Jena das 0:0 in die Pause.

Erst nach dem Wechsel platzte der Knoten, als Weltmeisterin Annike Krahn nach einer Flanke von Alexandra Popp mit dem Kopf zur Stelle war. In der 56. Minute gab Anonma den ersten Schuss auf das FCR-Tor ab, der Nationalkeeperin Holl aber keine Probleme bereitete. So blieb es am Ende beim knappen, aber verdienten 1:0-Erfolg des Vizemeisters, der den Sieg wesentlich deutlicher hätte gestalten müssen. So traf Grings (86.) abermals nur die Latte. Den Rest parierte Torfrau Burmeister glänzend.