Hamburg. Vor dem heutigen Treffen zwischen dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) und Wettanbieter Tipico hat der Wettskandal in der Oberliga Hamburg eine neue Dimension bekommen. In einem Bericht des „Sportclub“ im NDR behauptete ein Ex-Oberligaspieler, es gebe „Mafiastrukturen“ in der Oberliga Hamburg. Die Manipulation von Oberligapartien sei keinesfalls nur auf die Eigeninitiative von Spielern zurückzuführen.
Die Ankündigung von Schnelsens Ex-Trainer Florian Gossow, jetzt beim FC Elmshorn tätig, dem HFV die Namen von drei Spielern zu nennen, die die Partie Bramfeld gegen Schnelsen (4:3) am 11. Mai verschoben haben sollen, beurteilte der Informant skeptisch. Würden die Spieler genannt, könne es sein, „dass Gossow Probleme kriegt und sich eventuell Sorgen machen muss, dass er am nächsten Tag nicht mehr aufsteht“. Gossow reagierte auf Nachfrage des Abendblatts gelassen: „Ich werde demnächst beim HFV aussagen. Ich glaube, es gibt Mafiastrukturen in der Oberliga Hamburg. Aber die drei Spieler, von denen die Rede ist, sind für die Mafia nicht wichtig genug. Daher wird mir nichts passieren.“