Westerland. Zuletzt lebte er mit seiner Familie in einem Bulli auf dem Campingplatz. Jetzt kam der Arzt doch noch zu einer Wohnung.

Manchmal geschehen doch urplötzlich Wunder. Nachdem der Westerländer Zahnarzt Dr. Martin Sabandal seine Wohnungslosigkeit vor ein paar Tagen öffentlich gemacht hat, hat er mit seiner Familie nach monatelanger vergeblicher Suche nun völlig überraschend ganz schnell eine Wohnung auf Sylt bekommen. Der 45-jährige Zahnmediziner, der verheiratet ist und einen neun Jahre alten Sohn hat, ist unendlich erleichtert. „Wir bekommen zum 1. Oktober eine Vier-Zimmer-Wohnung in List“. Die derzeitigen Mieter nutzen die Wohnung schon nicht mehr und der Vermieter habe erlaubt, dass sie diese bis Oktober untervermieten.

Sylt: Wohnungsloser Zahnarzt unterschreibt Mietvertrag

Einziger Wermutstropfen: Der Mietvertrag ist befristet auf zweieinhalb Jahre. 2200 Euro kostet die Monatsmiete inklusive Neben-und Heizkosten für die 130 Quadratmeter, ein Batzen Geld. „Wir sind froh, dass wir uns das leisten können“, sagt Dr. Sabandal, nachdem eine monatelange Wohnungssuche bislang erfolglos geblieben war. Der Vermieter sei ein netter Mensch vom Festland, sagte der Zahnarzt dem Abendblatt.

Zahnarzt Dr. Martin Sabandal behandelt auf Sylt.
Zahnarzt Dr. Martin Sabandal behandelt auf Sylt. © Privat | Unbekannt

Der Zahnarzt hat im Februar eine Praxis in Westerland übernommen und will deshalb den Lebensmittelpunkt mit seiner Familie, mit der er davor in Münster lebte, auf Sylt haben. Der gemeinsame Sohn soll im Sommer auf der weiterführenden Schule in Westerland einschult werden, ohne Wohnung und damit feste Meldeadresse konnten sie ihr Kind aber gar nicht dort anmelden.

Westerland: Zahnarzt lebte mit Familie auf Campingplatz

Am Mittwoch hat der Zahnmediziner den ganzen Tag Patienten in seiner Praxis behandelt und zwischendurch noch Zeit gefunden, den Mietvertrag zu unterzeichnen. Nach der Arbeit ging es zurück in den Bulli auf dem Westerländer Campingplatz. Bald wird er mit seiner Familie wieder ein festes Dach über dem Kopf haben, wenn der Regen so wie am Mittwoch unbarmherzig auf die Insel niederprasselt.