Stormarn/Hamburg. Mann will per Taxi aus dem Kreis Stormarn nach Rügen fahren. Er schafft es bis auf die Insel, dann kommt die Polizei ins Spiel. Nicht nur einmal.

Schon Matthias Claudius wusste: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ So jedenfalls lautet ein Zitat des Hamburger Dichters. Viel zu erzählen gibt es auch zu einer Reise eines 45-jährigen Mannes. Dieser rief sich in Schleswig-Holstein ein Taxi und gab dem Taxifahrer als Ziel Rügen an. Auf der Ostsee-Insel angekommen, verließ der Mann das Taxi – und wollte die Fahrt nicht bezahlen.

Der 58 Jahre alte Taxifahrer rief daraufhin die Polizei. Und die sollte es an diesem Tag nicht nur einmal mit dem kuriosen Fahrgast zu tun bekommen.

Taxifahrt von Stormarn nach Rügen: Fahrgast will 850 Euro Fahrtkosten nicht bezahlen

Doch der Reihe nach: Der 45-Jährige Fahrgast, der nach Abendblatt-Informationen aus dem Kreis Stormarn kommt, bestellte sich am Sonnabend, 30. November, ein Taxi in den Süden des Kreises und erklärte dem Fahrer, dass er nach Hagen auf der Insel Rügen wolle. Dem Taxifahrer kam dies zunächst nicht eigenartig an, also traten sie gemeinsam die Fahrt an. Am Parkplatz „Zum Königsstuhl“ auf der Insel Rügen stieg der 45-Jährige dann aus und wollte ohne zu bezahlen davongehen.

Auf die Nachfrage des Taxifahrers, was denn mit der Bezahlung sei, äußerte der Fahrgast, dass er weder Geld oder Bankkarten besäße. Er zeigte lediglich seinen Personalausweis vor. Der Taxifahrer rief daraufhin die Polizei zur Hilfe. Gegenüber den Beamten gab der Fahrgast – laut einer Meldung der Polizei Stralsund offenbar von dem Song „Taxi nach Paris“ der Hamburger Popgruppe Felix de Luxe inspiriert – an, lediglich eine Rundreise zu machen. Er wolle das Geld später überweisen.

Gegen 15.15 Uhr wurde er aus der polizeilichen Maßnahme entlassen, so eine Polizeisprecherin. Der Taxifahrer bleibt erstmal auf seiner offenen Rechnung in Höhe von etwa 850 Euro sitzen.

Fahrgast will zurück nach Schleswig-Holstein: Taxifahrer lehnt ab – wieder muss die Polizei kommen

Gegen 17 Uhr wurde die Polizei dann in Sassnitz erneut gerufen. Diesmal teilte ein 49-jähriger Taxifahrer den Beamten mit, dass sein Fahrgast nach Schleswig-Holstein wollte, er die Fahrt aber ablehne. Der Gast weigere sich allerdings, aus dem Taxi auszusteigen. Erneut handelte es sich bei dem Reisenden um den 45-Jährigen aus dem Kreis Stormarn. Nach einem klärenden Gespräch verließ er das Taxi dann.

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Am späteren Abend beschäftigte der augenscheinliche Taxifan die Polizei dann ein drittes Mal. Diesmal wurde er zu einem Bahnhof gebracht, um mit der Bahn seine vermeintliche Rundfahrt fortzusetzen. Gegen den 45-Jahrigen wurde, so die Polizei Stralsund, Anzeige wegen des Verdachts der Erschleichung von Beförderungsleistungen erhoben.