Ahrensburg. Der ersatzgeschwächte SSC Hagen leistet mehr Gegenwehr als erwartet. Auch der TSV Bargteheide kommt eine Runde weiter.
Rico Pohlmann zentral vorm Tor, das kennt man von den Fußballspielen des SSC Hagen Ahrensburg seit vielen Jahren. Dieses Bild bot sich auch im Kreispokal-Viertelfinale gegen den SV Eichede – mit einem überraschenden Unterschied: Der Mittelstürmer agierte bei der extrem ersatzgeschwächten Mannschaft 90 Minuten lang als Innenverteidiger. In der Personalnot mussten die Ahrensburger erfinderisch sein.
Wenige Tage vorher hatte Trainer Aydin Taneli sogar ernsthafte Zweifel, überhaupt eine halbwegs schlagkräftige Elf auf die Beine stellen zu können. Mit Brian Veliu (18) rückte ein kurzfristig aus der A-Jugend freigeholter Spieler in die Anfangsformation, Unterstützung kam zudem aus der zweiten Mannschaft. Unter diesen Umständen war es ein bemerkenswerter Auftritt, bei dem die Ahrensburger die von allen erwartete Niederlage mit 0:2 (0:2) stark in Grenzen hielten und in der zweiten Halbzeit sogar die besseren Torchancen besaßen.
Die Ahrensburger hätten das Spiel am liebsten verlegt
„Wir hätten uns gewünscht, das Spiel zu verlegen“, sagte Taneli. „Aber es ist in Ordnung, wie es ist.“ Er habe Bedenken gehabt, dass sich weitere Spieler verletzen könnten, sich die Misere mit Blick auf die wichtigen Partien in der Landesliga fortsetzen könne. Mit der Leistung seiner Mannschaft sei er „sehr, sehr“ zufrieden. „Die Jungs haben alles investiert und wirklich großartig aufgetrumpft. Über das erste Gegentor kann man sich streiten, aus unserer Sicht war das Bein des Eicheders zu hoch.“
40 Minuten lang hatten die Ahrensburger mit ihrer Fünfer-Abwehrkette um Pohlmann keine einzige Großchance zugelassen, dann führte ein Eicheder Eckball zum Gegentor. Während Hagens Bank wegen eines hohen Beins protestierte, staubte Mika Wulf ab (42.). Noch vor der Pause erhöhte Yago Heider mit einem wuchtigen Schuss in den rechten Winkel (45.).
In der zweiten Halbzeit wurden die Gastgeber plötzlich brandgefährlich
Noch überraschender als die gute Defensivleistung im ersten Durchgang war Ahrensburgs phasenweise mutiger Auftritt nach dem Seitenwechsel. Nach einigen Halbchancen wurden die Gastgeber plötzlich brandgefährlich: Ruben Ewert per Kopf und Sekunden später Jakob Bier mit einem Schuss aus 18 Metern scheiterten am glänzend reagierenden Christopher Barkmann (64.). Nach der anschließenden Ecke parierte der Keeper wiederum einen schönen Distanzschuss Ewerts (65.) und in der 80. Minute lief Raphael Reifschneider sogar allein auf den Kasten zu und fand mit einem Flachschuss erneut seinen Meister in Barkmann. So schwang sich der gut eine Stunde lang beschäftigungslose Schlussmann innerhalb weniger Minuten zum besten Eicheder auf. „Schön, dass Chris sich auszeichnen konnte“, hob Eichedes Trainer Paul Kujawski das Positive hervor und ging auch sonst gelassen mit dem glanzlosen Spiel seiner Oberligamannschaft um.
„Am Ende der ersten Hälfte haben wir das Spiel komplett kontrolliert, danach war es eine undankbare Aufgabe gegen den sehr tief und diszipliniert stehenden Gegner. Wir sind im Spielaufbau zu viel Risiko gegangen, hatten dadurch einige Ballverluste. Außerdem kam nach den vielen Auswechslungen etwas Unruhe rein. Aber ich wollte mit Blick auf das nächste Wochenende bei der Belastung nicht ans Limit gehen. Wir haben die Aufgabe erfüllt, damit ist alles gut.“
Der TSV Bargteheide dreht Spiel beim unterklassigen Tralauer SV
Im zweiten Viertelfinale am Tag der Deutschen Einheit hat der Tralauer SV (Kreisklasse B) eine riesige Überraschung nur ganz knapp verpasst. Gegen den drei Klassen höher in der Verbandsliga spielenden TSV Bargteheide verloren die Tralauer nach zwischenzeitlicher Führung mit 1:2 (0:0). Nur wenige Minuten fehlten zum Elfmeterschießen, dann rettete der 18-jährige Fynn Bartsch den Favoriten mit dem Siegtor (86.). Kevin Kolepp (49.) hatte an der Schulstraße in Travenbrück das umjubelte 1:0 für den Underdog erzielt. Miles Kinnigkeit (67.) glich aus.
Im Halbfinale wird der TSV Bargteheide eine deutliche Leistungssteigerung benötigen: Dann wartet der SV Eichede. Die anderen Halbfinalisten müssen erst noch ermittelt werden. Im dritten Viertelfinale fordert Kreisligist TuS Hoisdorf den Verbandsligaclub SG Elmenhorst/Tremsbüttel (10. Oktober). Einen Tag später empfängt der FC Ahrensburg (Kreisliga) Oberligist Preußen Reinfeld.
SVT Bad Oldesloe verzichtet auf Spiel im Wettbewerb Meister der Meister
Im Stormarn-Cup hat der SV Eichede II das Halbfinale durch ein 6:0 (3:0) beim VfL Rethwisch erreicht. Auch der TSV Bargteheide II zog durch ein 4:1 (0:1) beim VfL Oldesloe II in die Vorschlussrunde ein.
Im Pokalwettbewerb Meister der Meister hat sich der SVT Bad Oldesloe freiwillig verabschiedet. Der Verbandsligist trat zum Achtelfinalspiel beim FC Holtenau nicht an. „Die Personalsituation hat es vor dem wichtigen Spiel am Wochenende leider nicht zugelassen“, sagte Trainer Patrick Matysik. Am kommenden Sonntag empfängt der Tabellenzweite den Spitzenreiter TSV Trittau.