Trittau. Dänische Neuzugänge führen Stormarner in der 2. Bundesliga Nord zu zwei Auftaktsiegen.

Einige Spieler und Helfer hatten schon am Morgen vor dem Saisonstart ordentlich zu ackern. Weil die übliche Heimspielstätte des TSV Trittau belegt war, musste der Badminton-Zweitligist für seinen Doppelspieltag umziehen. Um sechs Uhr in der Früh wurden also die benötigten Gerätschaften geschleppt, von der Halle des Gymnasiums in jene an der Großenseer Straße.

Irgendwie war es ja ein passendes Bild, denn einen mittelschweren Neuaufbau hat der Verein auch personell. Vom seit Jahren praktizierten Konzept, Spieler aus Großbritannien, Holland und anderen weit entfernten Regionen einzufliegen, hat man sich bewusst verabschiedet. Zwar kommen sämtliche Neuzugänge ebenfalls aus dem Ausland, konnten aus ihrer Heimat Dänemark aber gemeinsam, entspannt und umweltfreundlich mit dem Zug an- und abreisen. Bei der Rückfahrt im Gepäck: stolze fünf Punkte aus den Auftaktspielen gegen den TV Refrath II (6:1/drei Zähler) und den BV Mülheim (4:3/zwei Zähler).

Die drei Dänen hinterlassen einen starken Eindruck

Drei der vier neuen Dänen im Team waren zum Start Teil des Aufgebots und kamen ohne jegliche Anlaufprobleme bestens zurecht. Lasse Brunse, Student aus Ikast, überzeugte besonders im ersten Doppel mit kraftvollen und präzisen Schlägen von der Grundlinie. Malene Kaeseler, Marketing-Ökonomin aus Aarhus, kam ebenfalls jeweils im Doppel und Mixed zum Einsatz und gewann drei ihrer vier Matches. Besonderen Eindruck hinterließ der 21-jährige Profi-Spieler und -Trainer Mathias Solgaard, der für das Herreneinzel verpflichtet wurde.

Seinen ersten Gegner Elias Beckmann entnervte Solgaard mit seiner Reaktionsschnelligkeit, den harten Smashes und seinem von Übersicht geprägten Spielwitz binnen weniger Minuten und fertigte den Refrather deutlich ab. Mitreißender noch Solgaards Auftritt gegen Mülheim, als er gegen den starken Ukrainer Danylo Bosniuk einen 0:2-Satzrückstand aufholte.

Nur der vierte Däne im Bunde fehlte diesmal. Prince Gera, wie Solgaard und Kaeseler aus Aarhus stammend, soll sein Debüt in den kommenden Wochen nachholen.

Trittaus Abteilungsleiterin schätzt Kader ähnlich stark ein wie vergangene Saison

Wie hoch die Erwartungen an das Quartett sein dürfen, darauf wollte sich Trittaus Abteilungsleiterin Sabina Persson zwar noch nicht genau festlegen. Ein Versprechen gab sie für ihre Landsleute aber jetzt schon ab. „Ich kenne ja nun die dänische Mentalität und eines können sie sicher: kämpfen bis zum letzten Ball“, sagte Persson. „Das hat man nicht immer und das bringt schon viel.“

Insgesamt schätzt Persson den Kader ähnlich stark ein wie in der vergangenen Saison, als die Trittauer souveräner Meister der 2. Bundesliga Nord wurden. Allerdings habe sich die Konkurrenz verstärkt, die Spitze werde enger zusammenrücken. Klares Ziel sei dennoch der erneute Titel, betonte die Chefin.

Die jungen Spieler würden gerne aufsteigen

Ob anders als in der abgelaufenen Spielzeit auch der Aufstieg ins Oberhaus angepeilt wird, das soll die Zeit zeigen. Persson überlässt die Entscheidung der Mannschaft. „Die jungen Spieler haben schon signalisiert, dass sie aufsteigen wollen. Eine andere Frage ist, was die älteren sagen.“

Der älteste Trittauer ist weiterhin Dauerbrenner Alexander Strehse (36). „Wir wollen wieder Meister werden und wir haben den Kader dafür“, bekräftigte der Doppelspezialist. Dafür sei insbesondere der 4:3-Erfolg gegen den BV Mülheim schon ein wichtiger Fingerzeig gewesen. Die Nordrhein-Westfalen gelten als einer der härtesten Rivalen im Meisterrennen.

„Wenn wir das schaffen, dann schauen wir mal. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir hochgehen“, sagte Strehse. Dazu müsse man rechtzeitig Personalplanung betreiben. „In der 1. Bundesliga werden die Fahrten weiter, was für die Berufstätigen eine große Herausforderung ist. Zum Beispiel für Daniel Seifert und mich ist es schwierig, wenn man an einem Sonntag um 14 Uhr in München ein Spiel hat und erst spät in der Nacht auf Montag zurück ist.“ All das ist noch Zukunftsmusik. Aber der sportliche Anfang ist gemacht.

TSV Trittau – TV Refrath II, Herrendoppel 1: Trisnanto/Brunse – Beckmann/Kausemann 11:5, 12:10, 11:7; Damendoppel: Kaeseler/Faradilla – Holenz/Janssens 11:8, 11:9, 11:9; HD 2: Seifert/Strehse – Schmitz/Peters 6:11, 9:11, 11:3, 11:6, 12:10; Herreneinzel 1: Solgaard – Beckmann 11:2, 11:6, 11:2; Dameneinzel: Kaeseler – Holenz 11:6, 11:8, 11:6; Mixed: Brunse/Faradilla – Kausemann/Janssens 9:11, 4:11, 11:6, 12:10, 6:11; HE 2: Trisnanto – Schmitz 11:4, 11:4, 11:9TSV Trittau – BV Mülheim, HD 1: Brunse/Strehse – Makarski/Schlevoigt 6:11, 1:11, 11:9, 4:11; DD: Kaeseler/Faradilla – Nalbantova/Dimova-Makarska 11:9, 5:11, 11:7, 6:11, 11:7; HD 2: Trisnanto/Seifert – Reinhold/Bosniuk 12:14, 11:7, 6:11, 11:7, 6:11; HE 1: Solgaard – Bosniuk 7:11, 8:11, 11:9, 11:9, 13:11; DE: Faradilla – Nalbantova 8:11, 4:11, 8:11; Mixed: Brunse/Kaeseler – Makarski/Dimova-Makarska 11:8, 12:10, 5:11, 8:11, 11:6; HD 2: Trisnanto – Sufryd 11:8, 11:5, 11:5