Reinbek. Landesligafußballer gewinnen Testspiele gegen TSV Reinbek (8:1) und SC Schwarzenbek (4:1). Drei Neuzugänge sorgen für Hoffnung.

Sommerpause. Das klingt nach Freibad, Eiscreme und Müßiggang – doch bedeutet für viele Fußballmannschaften harte Arbeit. Auch und besonders für den FC Voran Ohe. Der erst am späten Sonntagnachmittag zu Ende gegangene Kick bei 30 Grad gegen den SC Schwarzenbek (4:1) war für den Landesligisten das zweite Testspiel an einem langen Trainingslager-Wochenende. Von nichts kommt nichts.

Denn genau jetzt, viele Wochen vor dem eigentlichen Saisonstart, muss die Basis gelegt werden. Voran Ohe wird nach Tabellenplatz drei in der abgelaufenen Spielzeit wieder oben angreifen. Manch ein Beobachter traut den Stormarnern sogar zu, eine gewichtige Rolle im Titelkampf zu spielen.

Trainer kann sich schon auf die Feinheiten konzentrieren

Zu derlei Aussagen würde sich der Trainer zwar (noch) nicht hinreißen lassen. Die Vorzeichen stehen für Matthias Wulff aber so gut wie nie, seit er das Amt übernommen hat. „Die Mannschaft ist weitgehend zusammengeblieben, wir haben nur drei Neuzugänge. Dadurch können wir uns schon jetzt auf Feinheiten konzentrieren, tauchen gezielt in bestimmte Themen ein.“ Während des Trainingslagers in Ohe waren das zum Beispiel Standardsituationen. Und auch bei den Testspielen standen gewisse Abläufe im Vordergrund, während die Resultate zweitrangig waren.

Das wurde zu Beginn des Trainingslagers im Stadtduell mit der TSV Reinbek deutlich. 7:0 stand es schon nach rund 40 Minuten. In der Folge kamen nur noch ein eigener Treffer sowie ein Gegentor dazu. „Wir wollten üben, aus einer defensiven Grundordnung zu attackieren“, erklärte Wulff die Marschroute. „Wären wir vorn draufgegangen, hätten wir wahrscheinlich mehr Tore geschossen.“

Ibrahim Özalp macht dort weiter, wo er beim TSV Glinde aufgehört hat

Trotzdem macht gerade die Offensive schon wieder richtig Lust auf die neue Saison. Das Fehlen eines echten Goalgetters und mitunter mangelndes Tempo waren in der Vergangenheit die offensichtlichsten Schwachstellen der Oher. Hoffnung machen nun insbesondere die Neuzugänge. Im Sturmzentrum macht Ibrahim Özalp sofort dort weiter, wo er beim TSV Glinde aufgehört hat. Schon in der vorigen Woche hatte er gegen den ASV Bergedorf 85 (5:2) einen Doppelpack erzielt. Gegen Reinbek war er sogar dreimal erfolgreich. Auch der vom SC Eilbek gekommene Aaron Brüning machte direkt auf sich aufmerksam, sowohl mit Toren (Doppelpacks gegen Reinbek und Schwarzenbek), als auch mit seiner Schnelligkeit. Lediglich der dritte Neue erlebte einen holprigen Start. Linus Feldpausch, der von der TuS Dassendorf über die Kreisgrenze nach Stormarn gewechselt ist, wurde nach der Partie gegen die TSV Reinbek durch leichte Blessuren ausgebremst. Und: Sogar der oftmals so holprige, matschige, unbespielbare Platz am heimischen Amselstieg trägt nach umfangreichen Aufbereitungsarbeiten die Farbe der Hoffnung. „So grün“, sagte Wulff, „habe ich unseren Rasen noch nie gesehen.“

Aufbereitet wurde auch beim Oher Landesliga-Konkurrenten Oststeinbeker SV so einiges, hier allerdings auf der personellen Ebene. Trotz des mit einer sensationellen Aufholjagd errungenen Klassenerhalts war die Zusammenarbeit mit Trainer Erdal Katik beendet worden (wir berichteten). Der Nachfolger lässt noch ein paar Tage auf sich warten, derzeit weilt Martin Sobczyk im Urlaub und wird bis dahin von Co-Trainer Mike Meyer vertreten. Als Ligamanager fungiert der Kapitän Dave Fehlandt, ihm soll noch ein weiterer Funktionär zur Seite gestellt werden.

Oststeinbeks Kaderplanung ist noch nicht abgeschlossen

Zwei der zahlreichen neuen Spieler schossen den OSV im ersten Testspiel des Sommers gleich mal zum Sieg. Rückkehrer Maximilian Kochsiek (3) und der Oberliga-erfahrene Amir Miry (2) waren die Garanten für das 6:4 (1:3) gegen Bezirksligist FC Bingöl. Noch sind die Kaderplanungen nicht abgeschlossen, wie Fehlandt verriet: „Wir haben im Training immer mal Probespieler dabei. Es wird sich sicherlich noch etwas ergeben.“

Beim dritten Stormarner Team aus der Hamburger Landesliga waren die ersten Ergebnisse weniger erfreulich: Zwei Tage nach dem 1:4 beim klassentieferen TSC Wellingsbüttel kassierte der Ahrensburger TSV eine heftige Packung bei Oberliga-Aufsteiger Alsterbrüder, verlor mit 0:8 (0:4).

SSC Hagen Ahrensburg spielt nach zweimaliger Führung 2:2

Als erstes in Schleswig-Holsteins Landesliga spielendes Team aus dem Kreis ist der SSC Hagen Ahrensburg für ein Testspiel auf den Fußballplatz zurückgekehrt. Nach zweifacher Führung reichte es beim Bramfelder SV (Landesliga Hamburg) zu einem 2:2. Die Tore erzielten Lasse Möller und Jonas Wilde.

„Wir sind gut aufgetreten, hätten zur Halbzeitpause eigentlich schon 4:0 führen müssen“, sagte Trainer Aydin Taneli, hinter dem Wochen des Grübelns liegen. Nach dem erst am letzten Spieltag gesicherten Klassenerhalt habe er sich viele Gedanken gemacht. Taneli: „Und es hat bis heute nicht aufgehört zu rattern.“ Sommerpause bedeutet im Fußball eben vor allem eines: Arbeit.