Todesfelde. Stormarner machen mit 2:0 in Todesfelde Oberliga-Titelkampf wieder spannend. Gegner des SVE bei Hallenmasters stehen fest.
Sie bleiben die Spezialisten für Spitzenspiele: Die Oberligafußballer des SV Eichede haben das Derby beim Tabellenführer SV Todesfelde mit 2:0 (1:0) gewonnen. Praktisch über die gesamte Dauer kontrollierte die beste Defensive der Liga den zweitbesten Sturm. Morten Liebert, Marco Pajonk und Co kamen zu keiner einzigen klaren Torchance, während die Stormarner ähnlich wie beim 1:0 im Hinspiel und dem 3:0 gegen Kilia Kiel eine bärenstarke Mannschaftsleistung zeigten.
Stormarner rücken ganz nah an die Tabellenspitze heran
Durch den Auswärtssieg rückte der SVE wieder ganz nah heran an Todesfelde und die Kieler, die überraschend beim Oldenburger SV verloren (0:1). Im Titelrennen ist wieder alles offen. „Wir sind kein Favorit, als Underdog ein bisschen dahinter und gucken mal, wo die Saison hinführt“, sagte Kapitän Nico Fischer, machte aber kein Geheimnis daraus, dass die Mannschaft auch nach ganz oben schielt. „Mit so einer Leistung müssen wir uns nicht verstecken, und dann müssen wir halt die Punkte auch in den anderen Spielen regelmäßig holen – und dann ist alles möglich.“
In den besagten „anderen Spielen“, also gegen Gegner aus dem Tabellenmittelfeld, taten sich die Steinburger immer mal schwer und büßten einige Punkte ein. Seine besten Saisonleistungen zeigte der SVE bislang gegen die stärksten Gegner. „Ich glaube, das liegt daran, dass wir eine sehr kompakte Mannschaft sind“, sagte Fischer. „Gegen spielstarke Mannschaften, die auf Ballbesitz aus sind, haben wir mehr Räume, um zu Torchancen zu kommen.“
Unter den 610 Zuschauern war auch Landrat Henning Görtz
So lief es auch im Joda Sportpark vor 610 Zuschauern, darunter die Landräte Henning Görtz (Stormarn) und Jan Peter Schröder (Kreis Segeberg). Es war kein fußballerisches Feuerwerk, das die Eicheder abbrannten, aber sie zeigten ein Musterbeispiel dafür, wie man einen starken Gegner mit Disziplin, Kompaktheit und Einsatzwillen bezwingen kann. Taktisch habe die Mannschaft die Vorgaben zu 100 Prozent umgesetzt, lobte Trainer Paul Kujawski. „Ich bin verdammt stolz auf die Jungs. Hier bei der Atmosphäre so zu spielen und auch noch zu gewinnen, das ist schon gut. Als Einheit haben wir uns von nichts anstecken lassen, das ist bei so einer jungen Mannschaft nicht selbstverständlich. Wir haben die Todesfelder genau so erwartet und komplett aus dem Spiel genommen, sie haben keine Idee gefunden, irgendwann nur noch lange Bälle gespielt.“
Eichedes junge Mannschaft abgezockter als der routinierte Gegner
Hinzu kam, dass sich die jüngere Mannschaft auf dem Feld abgezockter präsentierte. In einem wie immer emotionalen und harten, aber diesmal stets fair geführten Derby kam der SVE mit zwei Verwarnungen aus, während gleich acht Todesfelder die Gelbe Karte sahen, darunter auch Trainer Sven Tramm. Der gratulierte übrigens fair: „Eichede war stark und hat verdient gewonnen. Wir haben es einfach nicht hingekriegt, unser Spiel aufzuziehen. Eichede hat die Platzverhältnisse immer besser angenommen, das war für uns mit das größte Problem.“
Bis zur ersten Eicheder Chance dauerte es eine knappe Viertelstunde: Stürmer Kay-Fabian Adam scheiterte aus spitzem Winkel an Keeper Fabian Landvoigt, der stark ins Toraus klärte – und daraufhin patzte. Evgenij Bieche brachte den Eckball mit viel Effet an den Fünfmeterraum. Dort ging Landvoigt mit einer Faust zum Ball, konnte den Einschlag im langen Eck aber nicht verhindern – 1:0 (16. Minute).
Gerret Grage verwandelt Elfmeter souverän zur Entscheidung
Bis zur Pause blieb es auf beiden Seiten bei einigen erfolglosen Distanzschüssen. Nach dem Seitenwechsel dominierte Eichede noch deutlicher. Maximilian Zoch (50.), Adam (61., 70.) und Morten Wahl (72.) besaßen Möglichkeiten auf das 2:0. Ein Querschläger von Wahl ermöglichte den Todesfeldern ihre gefährlichste Aktion: Rafael Krause ging im Strafraum zu Boden, der SVT forderte den Elfmeter aber vergeblich. Strafstoß gab es dann auf der anderen Seite, und wieder war Landvoigt beteiligt. Der Keeper kam nach einem Eckball zu spät gegen Hendrik Ostermann. Der eingewechselte Gerret Grage verwandelte souverän zur Entscheidung (86.). Anschließend vergaben Niko Hasselbusch (87.) und Adam (88.) noch zwei Hochkaräter.
Baldiges Wiedersehen beider Teams bei Hallenmasters in Kiel möglich
In der Oberliga haben Eichede und Todesfelde bereits Hin- und Rückspiel gegeneinander absolviert. Trotzdem könnte es schon bald zum Wiedersehen kommen. Beide Teams sind für das Hallenmasters in Kiel qualifiziert, das am 7. Januar 2023 erstmals seit dem Beginn der Pandemie wieder ausgetragen werden soll. In Gruppe B bekommt es der SV Eichede zunächst mit Holstein Kiel, Phönix Lübeck und dem Eckernförder SV zu tun. Todesfelde trifft in Gruppe A auf den VfB Lübeck, Weiche Flensburg und den Heider SV. Beim SVE können Karten für 26 Euro (ermäßigt 24 Euro) bei Heino Keiper (heino.keiper@freenet.de) bestellt oder im Vereinsbüro zu den Öffnungszeiten am Montag und Donnerstag jeweils zwischen 18 und 20 Uhr erworben werden.
SV Eichede: Gevert – Meyer, Ostermann, Reimers, Fischer – Ehlers (59. Grage), Wahl – Zoch (90.+5 Vollrath), Bieche (90.+3 Gelzer), Wittig (77. Hasselbusch) – Adam