Barsbüttel/Ammersbek. Während Barsbüttel weiter Rote Karten sammelt, hat der Hoisbütteler SV seine erste Mannschaft abgemeldet.

Das Auswärtsspiel beim SC Eilbek war für die Fußballer des Barsbütteler SV so etwas wie die letzte Chance, die Titelträume am Leben zu erhalten. Doch es bleibt dabei, dass die individuell hochklassig besetzte Mannschaft einfach nicht in die Spur kommt. Nach einem frühen Platzverweis gegen Torwart Kai Erschens (11. Minute/Notbremse) unterlagen die Stormarner mit 0:3 (0:1). Raven Stoppel (32.), Nino Briones (64.) und Demirhan Brüning (77.) trafen für die Eilbeker.

Nur 26 Punkte aus 16 Saisonspielen, Tabellenrang sieben und ein bereits zu großer Rückstand auf die Spitzenclubs – und das sind nicht die einzigen alarmierenden Zahlen, die der BSV in dieser Saison produziert. In der Fair-Play-Tabelle nämlich belegt das Team von Trainer Olaf Poschmann mit Abstand den letzten Platz. Zehn Platzverweise (jeweils fünfmal Rot und Gelb-Rot) und 43 Gelbe Karten sammelte die Mannschaft. Zum Vergleich: Der SC Vier- und Marschlande kommt als fairster Club der Bezirksliga Ost auf einen Platzverweis und 23 Gelbe Karten.

In Barsbüttel gibt es Dienstag die nächste Krisensitzung

Diese Negativ-Bilanz sorgt am Soltausredder für noch mehr Frust als die durchwachsenen Ergebnisse. Und es wird Konsequenzen geben. Ulrich Münster, Vorsitzender des BSV, wählte gegenüber unserer Redaktion harte Worte. „Platzverweise in dieser Häufigkeit hatten wir zuletzt vor zehn Jahren. Eigentlich dachte ich, wir hätten so etwas hinter uns gelassen.“ Und weiter: „Es waren derartig dumme und unnötige Karten dabei, dass man sich fragt, wo die Spieler ihren Kopf haben. Neben dem Platz sind es nette Leute, auf dem Platz haben sie sich aber nicht im Griff. Offensichtlich gibt es Spieler, die auf keinerlei Ansprache reagieren. Dann sollten sie vielleicht lieber nicht Fußball spielen.“

Er selbst und auch das Trainerteam hätten die Mannschaft schon mehrfach auf die Problematik hingewiesen, sagte Münster – und kündigte die nächste Krisensitzung an. Bereits an diesem Dienstag soll wieder getagt werden. Während Chefcoach Poschmann nach der Partie in Eilbek für kein Statement zur Verfügung stand, ließ der Vorsitzende schon durchblicken, welche Lösung ihm vorschwebt: „Wenn sich Leute einfach nicht im Griff haben, muss man sich von ihnen trennen und in der Winterpause dafür andere Spieler holen.“

Ammersbeker spielen künftig nur noch in der Kreisklasse

Derlei Sorgen muss man sich beim Hoisbütteler SV (Bezirksliga Nord) nicht mehr machen. Eine Woche nachdem Alexander Windt als Trainer und Abteilungsleiter zurückgetreten war, meldete der Verein seine erste Herrenmannschaft vom Spielbetrieb ab. Damit steht der Absturz in die Kreisklasse fest.

Der zweite Vorsitzende des Vereins, Holger Wasserfall, hatte noch wenige Tage zuvor eine Abmeldung des Bezirksligateams ausgeschlossen. Nach einer Besprechung mit mehreren Vereinsoffiziellen habe sich nun aber herausgestellt, „dass wir doch keinen spielfähigen Kader zusammenbekommen“.

Zur kommenden Saison sollen wieder zwei Hoisbütteler Mannschaften gemeldet werden

Wie geht es weiter bei den Ammersbekern? Zunächst wird die Abteilungsleitung von der Jugendsparte übernommen. Im Januar soll weiter beraten werden. „Von Alexander Windts Entscheidung waren wir überrascht“, sagte Wasserfall. „Das ist eine absolut unschöne Situation. Aber wir haben eine zweite Herrenmannschaft und eine nachkommende A-Jugend. Zur nächsten Saison wollen wir wieder zwei Herrenmannschaften melden.“

Die wenigen verbliebenen Spieler aus dem bisherigen Bezirksliga-Kader werden die bisherige Zweite verstärken. Das Team belegt in der Kreisklasse Rang drei, der Rückstand auf den Aufstiegsplatz beträgt jedoch schon zehn Punkte.

Zur allgemeinen Stimmung bei den Stormarner Bezirksligisten passt es, dass das Debüt von Erdinc Özer als Trainer der TSV Reinbek in die Hose ging. Beim SV Hamwarde, dem vielleicht ärgsten Konkurrenten im Abstiegskampf, verlor der Aufsteiger mit 0:2 (0:2). Tobias Wachsmuth (12.) leitete die Niederlage mit einem Eigentor ein. Max Iwanow (34.) traf zum Endstand.

TSV Glinde hat zuletzt im September verloren

Immerhin: Mit dem TSV Glinde sorgt wenigstens ein Bezirksligist aus dem Kreis verlässlich für gute Nachrichten. Das 3:1 (0:1) beim SV Nettelnburg-Allermöhe war der dritte Sieg in Folge. Eine Niederlage kassierte das Team von Noch-Trainer Sören Deutsch zuletzt im September.

Beim SVNA ließen sich die Glinder auch durch den Halbzeitrückstand nicht beirren. Dominik Heikaus egalisierte per Foulelfmeter (50.) das Tor von Frederik-Joe Boblai (22.). Für das richtungsweisende 2:1 sorgte Fabian Frank per Kopf (73.). Den Schlusspunkt setzte Ibrahim Özalp in der Nachspielzeit. Für den Stürmer war es bereits das 16. Saisontor. Damit führt Özalp wieder die Torjägerliste der Ost-Staffel an.