Steinburg. Oberligafußballer schlagen die Husumer SV mit 2:0. Warum auf der Tribüne trotzdem wieder gemosert wurde.

Eine Woche nach dem Spitzenspiel vor 800 gut gelaunten Zuschauern gegen den großen Konkurrenten Kilia Kiel wurde wieder gemosert auf der diesmal spärlich besetzten Tribüne im Ernst-Wagener-Stadion. Nein, Liebhaber des offenen Schlagabtauschs und vieler Tore kommen in dieser Saison des SV Eichede nicht auf ihre Kosten. Trotzdem wäre es den Oberligafußballern zu wünschen, dass auf dem Dorf endlich Euphorie entsteht. Schließlich ist die Chance auf den Meistertitel groß – und die Schönheit des Spiels lässt sich auch in guter Defensivarbeit finden.

Eichede zeigt, wie man auch ohne Offensivfeuerwerk Spiele gewinnen kann

Beim 2:0 (1:0) gegen die Husumer SV zeigte der SVE einmal mehr, wie man auch ohne Offensivfeuerwerk Spiele gewinnen und Meister werden kann. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie jede Woche einfach aussehen lässt, was eine Menge Arbeit ist“, sagte Trainer Paul Kujawski. Zum vierten Mal in Folge blieb seine Mannschaft ohne Gegentor, ließ gegen die eigentlich so konterstarken Husumer nicht eine klare Chance zu. Torwart Marcel Gevert hätte sein Dress wohl ungewaschen zurück in den Schrank hängen können.

Der zwar glanzlose aber maximal seriöse und souveräne Auftritt war umso bemerkenswerter, weil mit Luca Reimers (Gelbsperre) und Hendrik Ostermann (Rückenbeschwerden) die komplette Innenverteidigung ausfiel. Der etatmäßige Außenverteidiger Nico Fischer, der die Lücke gemeinsam mit Lars Vollrath füllte, erklärte das Erfolgsrezept so: „Jeder steht für jeden ein. Wir wissen, was unser Defensivplan ist, welche Räume wir zumachen wollen. Jeder ist bereit, die Meter zu machen, dann sind wir kompakt und eklig. Der Kapitän sprach der Mannschaft ein „großes Kompliment“ aus: „So lange, über das ganze Spiel, die Konzentration aufrechtzuerhalten, nichts zuzulassen, ist überhaupt nicht selbstverständlich.“

Stormarner warten geduldig auf ihre Chancen

So entwickelte sich gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten Gäste ein Spiel auf ein Tor. Der SV Eichede, der mit Morten Wahl und Tom Wittig auch auf zwei seiner besten Torschützen verzichten musste, agierte wie so oft in diesen Wochen geduldig, erarbeitete sich ein Eckenverhältnis von 7:0 und zwar nicht sehr viele, aber eben genügend Torchancen. Besonders die linke Seite mit Außenverteidiger Richard Arndt und Offensivmann Evgenij Bieche stellte die gegnerische Verteidigung immer wieder vor Probleme.

Beim 1:0 halfen dann eine Standardsituation und der Gästekeeper: Niels Rainer ließ einen Freistoß von Silas Meyer nach vorn prallen. Stürmer Kay-Fabian Adam staubte ab (40. Minute). Eine feine Einzelleistung führte in der 70. Minute zur vorzeitigen Entscheidung: Niko Hasselbusch setzte sich im Strafraum geschickt durch, scheiterte mit seinem Schuss zunächst an Rainer, drückte den Ball aber im Nachsetzen per Kopf über die Linie.

SV Eichede: Gevert – Arndt, Fischer, Vollrath (79. G. Schubring), Pichelmann – Meyer (87. Ehlers), Grage (73. Baake) – Bieche, Miljic (71. Fichtner), Hasselbusch – Adam (79. Gelzer)