Pölitz. Verbandsligafußballer punkten gegen den Abstieg. Trainer Prempeh hört im Sommer auf. Wer sein Nachfolger wird.

Mit einem Derbysieg hat sich der SSV Pölitz am eigenen Schopfe aus dem Abstiegssumpf gezogen. „Mit diesen drei Punkten haben wir nicht unbedingt gerechnet“, sagte Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich nach dem 3:0 (1:0) gegen den bisherigen Tabellendritten TSV Bargteheide. „Die Mannschaft hat die richtige Reaktion auf die Niederlage gegen Leezen gezeigt.“

Pölitz hat jetzt Sechs-Punkte-Polster zur Abstiegsregion

Theoretisch wäre an diesem Spieltag der Sturz auf einen Abstiegsplatz möglich gewesen. Stattdessen legten sich die Pölitzer ein beruhigendes Sechs-Punkte-Polster zu. Schon deutet wieder alles darauf hin, dass die Abschiedstour von Trainer Marvin Prempeh zu einem Erfolg wird, zumal der SSV in drei der sechs ausstehenden Saisonspiele noch auf die direkten Konkurrenten SSV Güster, TuS Hoisdorf und Borussia Möhnsen trifft.

Trainer bleibt dem Verein in anderer Funktion erhalten

Gute Voraussetzungen also für den Coach, sich mit dem Klassenerhalt zu verabschieden. Der ehemalige Innenverteidiger wurde im Herbst 2019 in Pölitz zum Trainer gemacht und verlängerte später seinen Vertrag trotz eines Angebots aus der Hamburger Landesliga. Nach dieser Saison aber ist Schluss. „Er wird sich aus zeitlichen Gründen zurückziehen, dem Verein aber in anderer Funktion erhalten bleiben“, sagte Ehrlich. Nachfolger wird Mittelfeldspieler Masood Hamdart, der schon in der Vergangenheit zum Trainerstab gehörte. Seine aktive Laufbahn wird Hamdart im Sommer beenden. Ehrlich: „Er macht derzeit seinen Trainerschein.“

Bis dahin steht Hamdart aber noch als Führungsspieler auf dem Platz, gehörte auch gegen Bargteheide zu der Startelf, die dem Gegner durch defensive Disziplin und Zweikampfhärte nach und nach den Zahn zog. Nico Ploog (38. Minute) brachte die Gastgeber in Führung. Nach gut einer Stunde legte Linus Bozek (64.) nach.

Personalnot bei Bargteheide: Ersatztorwart als Feldspieler eingewechselt

Bei den Gästen schwanden die Kräfte angesichts der erheblichen Personalnot. 20 Minuten vor Schluss musste Trainer Kevin Bothstede mit Felix Amenda sogar den Ersatztorwart als Feldspieler einwechseln. Vorher war schon Joey van Unen gekommen. Der Nachwuchsstürmer, der bereits einige Male als Joker glänzte, erwies seiner Mannschaft diesmal einen Bärendienst, als er sich für die Beleidigung eines Gegenspielers die Rote Karte einhandelte (80.). Besser machte es der Pölitzer Max Vumboldt, der zehn Minuten nach seiner Einwechslung zum Endstand traf (90.+3).

„Diese gute Leistung war ein Schritt in die richtige Richtung. Nun schauen wir mal, ob uns gegen den WSV Tangstedt noch mal eine Überraschung gelingt“, sagte Ehrlich. Drei Wochen nach dem 0:0 im Hinspiel gastieren die Pölitzer am Mittwoch, 27. April (19.30 Uhr), beim Tabellenzweiten.

SSC Hagen Ahrensburg festigt Tabellenführung

Ein erneuter Pölitzer Punktgewinn würde auch dem SSC Hagen Ahrensburg gut gefallen. Die Mannschaft von Aydin Taneli festigte ihre Tabellenführung durch einen Arbeitssieg gegen den TuS Hoisdorf. Zum 2:0 (1:0)-Sieg trafen Christopher Herklotz, der einen von Rico Pohlmann herausgeholten Foulelfmeter verwandelte (9.), und Georgi Georgiev (75.) ebenfalls nach Vorarbeit Pohlmanns. Der Trainer sprach von einem verdienten Sieg, machte aber Abzüge in der B-Note. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir den Sack früher zumachen“, sagte Taneli. „Wir müssen wieder genauer werden, schließlich wollen wir nicht nur gewinnen, sondern auch attraktiven Fußball spielen. Wir hatten viel Ballbesitz, waren aber unpräzise im Passspiel. Deshalb war es lange ein schmaler Grat und in der zweiten Halbzeit hätten wir ja auch fast den Ausgleich kassiert.“ Nach einer unübersichtlichen Situation im Ahrensburger Strafraum verhinderte der Pfosten den Hoisdorfer Ausgleich.

In der Rolle des Gejagten wächst im Meisterschafts-Endspurt der Druck auf die junge Ahrensburger Mannschaft. Das müsse aber nichts Negatives sein, betonte Taneli. „Der Druck darf einen nur nicht beherrschen und nervös machen. Und wir gewinnen unsere Spiele ja. Außerdem darf man nicht vergessen, dass wir einige Ausfälle hatten. Ich hoffe, dass einige Spieler zeitnah zurückkommen.“ Gegen Hoisdorf fehlten die Brüder Finn und Brian Techen, Manuel Horn, Jakob Bier, Lucas Schaare sowie Kai Pohlmann.

Hoisdorf steht im Nachholspiel gegen die SG Elmenhorst/Tremsbüttel unter Druck

Für Hoisdorf wird die Luft im Tabellenkeller der Verbandsliga Süd dünner. Im Nachholspiel am Mittwoch (19.30 Uhr, Am Gemeindezentrum in Tremsbüttel) will der TuS ausnutzen, dass dem Kreisrivalen SG Elmenhorst/Tremsbüttel der Rhythmus fehlt. Die Spielgemeinschaft war zuletzt vor einem Monat im Einsatz.

In der Verbandsliga Süd-Ost benötigt der SV Hamberge ebenfalls noch Punkte, um den Klassenerhalt zu sichern. Im Heimspiel gegen die SG Sarau/Bosau verlor das Team von Trainer Roland Giering mit 2:3 (1:2). Marvin Obenaus (6.) und Jasper Frahm (41.) brachten die Gäste zweimal in Führung. Den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte Oliver Lie (22.). In der zweiten Halbzeit setzte sich Sarau/Bosau durch Falk Prieß (56.) ab. Bastian Beths 2:3 (89.) kam zu spät. Hamberge ist Tabellensiebter mit fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsregion.