Wentorf. Sanierungsplanung vorgestellt: Mit den Politikern des Liegenschaftsausschusses beim Ortstermin auf dem Bergedorfer Weg unterwegs.
Der Weg ist das Ziel: Rund 25 Wentorfer nahmen gemeinsam den Bergedorfer Weg von der Hausnummer 1 bis zur Marienburg in Augenschein. Der Vorsitzende des Liegenschaftsausschusses, Ilhan Farrenkopf (SPD), begrüßte die Teilnehmer zu dieser außergewöhnlichen Sitzungsform. Hintergrund des Ortstermins mit Vertretern der Verwaltung, des Planungsbüros Masuch & Olbrisch, der Politik und einigen Anwohnern war die in drei Bauabschnitten geplante Sanierung.
Bergedorfer Weg in Wentorf soll saniert werden
Den dritten Entwurf zur Vorplanung erläuterte die Tiefbauingenieurin der Gemeinde, Christiane Schabert, im Verlauf der Begehung: „Während wir hier Durchgangsverkehr unter anderem durch das Gymnasium haben, handelt es sich im oberen Bereich um reinen Anliegerverkehr“, sagte sie zu Beginn. Die Straße soll zugunsten der Bäume teils ein Stück verschwenkt werden, an einigen Bäumen sind Einengungen vorgesehen.
Verkehrsberuhigung aufgrund des fließenden Verkehrs nicht umsetzbar
Die Anwohner klagen immer wieder über Autofahrer, die sich nicht an Tempo 30 halten. Eine komplette Verkehrsberuhigung sei jedoch aufgrund des fließenden Verkehrs nicht umsetzbar. Der Bergedorfer Weg werde teils etwa 4,50 Meter breit bleiben. „Da können Sie nicht durchrasen, das ist zu schmal“, betonte Christiane Schabert. In fünf Bereichen hingegen soll die Straße für den Lkw-Begegnungsverkehr, etwa für Feuerwehrfahrzeuge, aufgeweitet werden.
Außerdem soll die Fahrbahn dort an drei Stellen eingeengt werden. Einige Parkplätze sollen laut Vorplanung ebenfalls entstehen, außerdem eine beidseitige Bordeinfassung sowie ein Blühstreifen zwischen Straße und dem einseitigen, ungepflasterten Fußweg. „Der Fußweg funktioniert heute nicht, die meisten gehen auf der Straße“, stellt Bürgervorsteher Lutz Helmrich (CDU) fest.
Neun Bäume müssen voraussichtlich weichen, Ersatzpflanzungen vorgesehen
Denn den jetzigen schmalen Fußpfad können Menschen mit Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl kaum nutzen. Während es durchaus zufriedene Anwohner gibt, die der Planung der Verwaltung positiv gegenüberstehen, haben andere abweichende Vorstellungen bezüglich der Sanierung. Die Sprecherin einer Anwohner-Gruppe Annette Nolte brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Straße möglichst mit ihrem jetzigen Charakter bewahrt und „dass auch Bäume, die erhaltbar sind, auch erhalten bleiben“.
Bürgermeister Dirk Petersen erklärte, dass kein Baum gefällt werden müsse, weil er im Weg stehe. Ein Gutachten zum Zustand der Bäume sei in die Planungen einbezogen worden. Neun Bäume müssen voraussichtlich weichen, sechs davon sind zwischen fünfzig und siebzig Jahre alt. Ersatzpflanzungen sind vorgesehen.
Politik muss Entscheidung über Art des Ausbaus treffen
Gute zwei Stunden dauerte dieser etwas andere Spaziergang, wobei auch derzeit privat genutzte öffentliche Flächen an der Straße betrachtet wurden. Dort wäre ein Rückbau vonnöten, wenn die Vorplanung entsprechend umgesetzt würde. „Die Straße wird von allen Wentorfern bezahlt“, sagt Bürgermeister Petersen mit Blick auf die Finanzierung durch Steuergelder. Bezüglich der unterschiedlichen Interessenlagen gelte es, einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Die Entscheidung über die Art des Ausbaus muss die Politik treffen.
Der Liegenschaftsausschuss tagt nach der Sommerpause das nächste Mal wieder am Donnerstag, 12. August, dann wieder im Rathaus an der Hauptstraße 16.