Barsbüttel. Landesligafußballer werden Favoritenrolle gerecht. Auch Oststeinbek und Voran Ohe sind weiter. Glinde kämpft bravourös.
Drei Stormarner Fußballvereine haben die zweite Runde des Hamburger Pokalwettbewerbs erreicht. Das einzige Kreisduell entschied der Favorit für sich. Der Ahrensburger TSV (Landesliga) setzte sich nach einem teilweise hitzigen Derby bei Bezirksligaclub Barsbütteler SV mit 3:1 (1:0) durch. Die kuriose Schlüsselszene der Partie ereignete sich dabei kurz vor dem Halbzeitpfiff.
Barsbüttels Trainer Olaf Poschmann schilderte die Situation in der 44. Minute so: „Unser Innenverteidiger Finn Thomsen berührt beim Zweikampf Ball und Gegner, woraufhin der Linienrichter auf Eckstoß entschiedet. Nachdem die Ahrensburger sehr lautstark protestiert haben, haben sich die Unparteiischen noch mal besprochen und die Entscheidung geändert – auf Freistoß und Rote Karte wegen groben Foulspiels. Das war schon sehr kurios.“
Ahrensburgs Jahn verwandelt Freistoß spektakulär zur 1:0-Führung
Weil Aron Loui Jahn den Freistoß aus spitzem Winkel spektakulär direkt verwandelte, sah sich der BSV sogar doppelt gestraft. Poschmann: „Schlechter hätte es nicht laufen können.“
Auch Ahrensburgs Trainer Peter Grischke sah es als hart an, „aus einer Ecke einen Freistoß mit Roter Karte zu machen“, wollte die Szene aber nicht weiter bewerten. „Dafür war ich zu weit weg.“ Kristijan Andic habe sich aber bei dem Foul verletzt. „Am Knöchel hat er einen Abriss eines Bandes. Er wird vier bis sechs Wochen fehlen, was uns ziemlich wehtut. Der Junge war richtig gut in Form.“
Oststeinbeker SV macht es beim 4:3 unnötig spannend
Richtig gut in Form, das scheint auch auf Ahrensburgs Torgaranten der vergangenen Jahre zuzutreffen. Mihai Bitez sicherte den Auswärtssieg gegen kampfstarke Hausherren durch einen Doppelpack (60., 90.+6) ab. Für Spannung sorgte Barsbüttels Anschlusstreffer durch Pascal Nestorovic (85.). Dass am Soltausredder nicht noch mehr Tore fielen, lag vor allem an den beiden starken Torhütern. Barsbüttels Kai Erschens hielt unter anderem einen Elfmeter von Benedikt Neumann-Schirmbeck fest (10.). Auf der anderen Seite verhinderte Lucas Lamm den Ausgleich, als er eine Großchance von Joseph Möller vereitelte (51.).
Neben Ahrensburg sind auch die beiden anderen Landesligisten aus Stormarn in Runde zwei eingezogen. Der Oststeinbeker SV machte es beim klassentieferen TuS Berne (Bezirksliga) spannend. Nach frühem Rückstand und einer verspielten Zwei-Tore-Führung gewann das Team von Trainer Alexander Kaya mit 4:3 (3:2). Isaac Akyere (21.), Christian Ayim (31.) und Youssef Sbou (41.) antworteten auf Bernes Tor von Steve Theis (1.). Die Hausherren schafften dank Malte Schmale (42.) und Johann Riedel (54.) noch mal den Ausgleich. Oststeinbeks Siegtreffer erzielte Jeff Pierre (61.).
Voran Ohes Stürmer Schulz trifft viermal beim 10:1
Ganz locker löste der FC Voran Ohe seine Pflichtaufgabe beim FC Preußen Hamburg (Kreisklasse). Beim 10:1 (5:0) war die Partie traf Nachwuchsstürmer Chris-Ulrich Schulz (19., 24., 79., 89.) viermal. „Das war wahrscheinlich die jüngste Elf, die je für Ohe aufgelaufen ist“, vermutete Trainer Matthias Wulff, der fünf Teenager einsetzte. Der 17-jährige Jasper König stand wie Schulz und Maximilian Tautz in der Startelf und trug im zweiten Durchgang sogar die Kapitänsbinde. „Es war gut, so früh schon deutlich zu führen, weil so gar nicht erst Hektik aufgekommen ist und das Spiel sehr fair war“, sagte Wulff. „Wir haben es dann auch relativ konzentriert zu Ende gebracht, nur ein paar Tore zu wenig geschossen.“ Daniel Gläser (4., 31.), Oguzhan Acar (13.), Timo Bressel (71.), Tom-Philipp Müller (76.) und Mike Beldzik (82.) waren noch erfolgreich. Den Ehrentreffer der Hamburger erzielte Amine Ziyout in der Schlussminute.
Alle Landesligisten aus dem Kreis sind also im Topf, wenn die zweite Runde ausgelost wird. Die Hoffnung, dass aus dem Stormarner Trio ein Quartett wird, ruhen auf dem Willinghusener SC. Die Partie des Kreisligisten gegen den TuS Hamburg (Bezirksliga) wurde verschoben. Die fünf anderen Clubs mussten dagegen bereits die Segel streichen. Raus mit Applaus, das galt für wenige Clubs so sehr für den TSV Glinde. Der Bezirksligist ging gegen Oberligaclub Concordia überraschend in Führung und hielt auch in Unterzahl lange Zeit gut mit. Letztlich mussten sich Stormarner mit 1:4 (1:1) geschlagen geben.
Glinde geht mit einem Traumtor gegen Concordia in Führung
Sören Deutsch lobte seine Mannschaft: „Was die Einstellung angeht, die Leidenschaft und die taktische Umsetzung der Vorgaben, bin ich absolut zufrieden und sogar stolz auf die Jungs“, sagte der Trainer. „Gegen einen extrem guten Oberligisten haben wir stark dagegengehalten. Vielleicht waren wir mit dem Ball ein bisschen zu ängstlich, haben zu selten für Entlastung gesorgt.“
Mit einem Traumtor ließen die Gastgeber Hoffnungen auf eine Überraschung aufkommen. Niklas Kehr hämmerte den Ball mit dem Außenrist unter die Latte (17. Minute). Die Führung währte aber nur elf Minuten. Dann rutschte ein als Hereingabe gedachter Freistoß von Hischem Metidji ins Glinder Gehäuse (28.). Kurz vor der Pause wurde der TSV zudem dezimiert. Michael Ening sah nach zwei Fouls zurecht die Gelb-Rote Karte.
Hoisbüttel versagen die Nerven im Elfmeterschießen
Nach Metidjis zweitem Treffer (53.) hielt der Außenseiter den knappen Rückstand einige Zeit. „In den letzten zehn Minuten wollten wir eigentlich noch mal wechseln und alles riskieren, aber kurz vorher fiel die Entscheidung“, sagte Deutsch über Cordis dritten Treffer in der 79. Minute. Der Ex-Eicheder Vincent Janelt (85.) machte den Deckel drauf.
Für Bezirksligaclub Hoisbütteler SV war an der Sternschanze Endstation. Die Ammersbeker unterlagen beim vom früheren St.-Pauli-Profi Morike Sako trainierten FC Hamburger Berg mit 3:5 (2:2, 1:0) nach Elfmeterschießen. Nikolas Hentz (2.) hatte Hoisbüttel früh in Führung gebracht, Malte Jonas (69.) den 2:2-Endstand nach 90 Minuten markiert. Sharif Osman (47.) und Zakarijy Nasiru (52.) trafen für den Kreisligisten. Vom Punkt aus lief es überhaupt nicht für die Stormarner, für die nur Armen Ahadoian traf. Trainer Alexander Windt wollte die Niederlage nicht zu hoch hängen: „Es ist gut, dass wir es mit einer sehr dezimierten Mannschaft zumindest ins Elfmeterschießen geschafft haben. Der Gegner ist kein typischer Kreisligist, hat es vorige Saison schließlich ins Viertelfinale geschafft.“
Die TSV Reinbek ist nach einem 3:6 (2:1) bei Bezirksliga-Konkurrent SC Wentorf ausgeschieden. Die Treffer von Francisco Monteiro (36.), Kirill Lorenzen (45.) und Maikel Perz (82.) reichten nicht. Kreisligaclub VSG Stapelfeld unterlag Atlantik 97 (Bezirksliga) mit 0:4 (0:2).