Reinbek. Politik lehnt Antrag auf FSJ-Stelle für Lehrer aus Uganda ab. Dafür ist nun ein Schüleraustausch geplant. Das Gymnasium bleibt am Ball.
Für eine interkulturelle Begegnung plant die Sachsenwaldschule eine Partnerschaft mit einer Schule im ostafrikanischen Uganda. Dazu hatte das Gymnasium gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbeirat einen Antrag in den Schul- und Sozialausschuss eingebracht, bat um 7392 Euro für eine FSJ-Stelle. Diese sollte für das Schuljahr 2021/22 durch einen Lehrer aus Uganda besetzt werden. Eine Mehrheit fand dieser Antrag nicht. Doch zumindest einen Schüleraustausch soll es geben, sobald die Pandemie dies zulässt.
Eine Lehrkraft aus Uganda mit einem FSJ-Gehalt in Höhe von 616 Euro im Monat an eine deutsche Schule zu holen, das war in der Politik auf Ablehnung gestoßen. "Einem Lehrer aus England würden wir ein solches Angebot nicht machen", sagte Bernd Uwe Rasch, FDP-Fraktionschef. Der Antrag verstoße gegen das Mindestlohngesetz. Auch der Ausschussvorsitzende Tomas Unglaube (SPD) meinte, der Weg über ein FSJ-Stelle sei nicht der richtige, obgleich er einen kulturellen Austausch für wichtig halte.
Sachsenwaldschule in Reinbek plant Austausch mit Schule in Uganda
Schulleiterin Helga Scheller-Schiewek stellt auf Anfrage unserer Zeitung klar, eine Lehrkraft aus Uganda würde am Gymnasium keineswegs als billige Arbeitskraft eingesetzt werden. Auch die Grünen waren dieser Meinung und unterstützen den Antrag. "Wir würden die Lehrkraft mit in den Unterricht nehmen, sie wäre ein Ansprechpartner für die Schüler, würde keinen eigenen Unterricht gestalten. Dass der Antrag abgelehnt wurde, ist für Reinbek schade. Es ist eine verpasste Gelegenheit des interkulturellen Austauschs", so Scheller-Schiewek.
Die Schule will nun eine andere Möglichkeit der Finanzierung der FSJ-Stelle finden. Ursprünglich hatten eine Schülerin sowie ihr Vater die Idee eines Austauschs mit Uganda, der in Kooperation mit dem European Institute for Sustainable Transport (Eurist) angedacht wurde. Für 2020 war zunächst ein Schüleraustausch geplant - dann kam die Pandemie.