Steinburg. Bitteres Remis der Stormarner Oberligafußballer gegen Pansdorf. Mittelfeldjuwel Mika Clausen wird von Proficlubs umworben.

Der Gegner jubelte, als hätte er die Meisterschaft gewonnen, beim SV Eichede dagegen herrschte eine Stimmung wie nach einem Abstieg. Das 3:3 (3:0) gegen den TSV Pansdorf war der erste große Rückschlag für die Stormarner Oberligafußballer seit der Corona-Pause und kostete die Rot-Weißen die Tabellenführung. „Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, schimpfte Kapitän Sascha Steinfeldt nach der katastrophalen zweiten Halbzeit. „Es lag nicht daran, dass der Gegner es so gut gemacht hat, sondern daran, dass wir es so schlecht gemacht haben.“

Eichedes Sturmduo glänzt in der ersten Halbzeit durch Effektivität

Zunächst lief alles nach Plan. Der SVE kontrollierte das Geschehen und glänzte vor allem durch Effektivität. Aus vier Großchancen machte das Sturmduo Tino Arp (8. Minute) und Vico Dombrowski (29., 33.) drei Tore. Zur Pause schien die Partie entschieden und selbst nach Pansdorfs ersten beiden Treffern durch Marwin Miljic (50.) und Finn-Luca Anders (73.) fühlte sich der bisherige Tabellenführer offenbar zu sicher. Nach einer Ecke glich Julian Gerlach tatsächlich noch aus (90.+2). Trainer Denny Skwierczynski sagte: „Wir haben nicht mehr die nötige Spannung gehabt, um gut zu verteidigen. Das war heute der große Fehler.“

Mittelfeld-Juwel Mika Clausen wird vom HSV, FC St. Pauli und Werder Bremen umworben

Mittelfeld-Juwel Mika Clausen musste die beiden letzten Gegentore von der Bank aus anschauen. Die große Entdeckung der Saison wurde bereits nach einer knappen Stunde ausgewechselt, zeigte diesmal einen eher durchwachsenen Auftritt. Mit seinen vorangegangen Leistungen aber hat sich der 19-Jährige in die Notizblöcke mehrerer Scouts gespielt. Wie der SV Eichede nun bekanntgab, sind gleich drei norddeutsche Proficlubs auf ihn aufmerksam geworden. Vergangene Woche absolvierte Clausen bereits zwei Trainingseinheiten bei der U21 des Hamburger SV. Auch Werder Bremen und der FC St. Pauli haben ihr Interesse signalisiert.

SVE will seinen Leistungsträger bis Saisonende halten

Eichedes Vereinsvorsitzender Olaf Gehrken sagte: „Das Interesse der Profivereine zeigt einmal mehr, dass Spieler beim SV Eichede auf höchstem Amateurniveau ausgebildet werden. Gemeinsam mit Mika werden wir die Anfragen aus Hamburg und Bremen seriös so bearbeiten, dass es keine negativen Auswirkungen auf unseren Saisonverlauf haben wird.“ Das klingt danach, dass die Stormarner im Aufstiegsrennen zumindest noch bis zum Saisonende von ihrem wichtigen Leistungsträger profitieren wollen. Doch auch ein Abgang in der Winterpause kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.

Zweite Mannschaft gewinnt vereinsinternes Pokalfinale gegen die Dritte

Am Tag vor dem Pansdorf-Spiel hatte sich der SV Eichede im eigenen Stadion ausgiebig selbst gefeiert. Im nachgeholten Finale des Pokalwettbewerbs für untere Mannschaften standen sich die zweite und die dritte Mannschaft des SVE gegenüber. Es war das erste vereinsinterne Endspiel in der Geschichte des Wettbewerbs. Landesligist SVE II löste sein Titel-Abo ein, holte bei seiner elften Teilnahme zum elften Mal den Pokal. Gegen die „Dritte“, die fünf Ligen tiefer in der Kreisklasse C antritt, setzte sich das Team von Trainer Paul Kujawski standesgemäß mit 12:1 (7:0) durch.

Malte Janott gelingt das Ehrentor für den krassen Außenseiter

Die Feierlichkeiten gingen nach dem Abpfiff erst richtig los. Markus Venz (40), langjähriger Torwart beim SVE und mittlerweile für die Drittvertretung aktiv, sagte nach dem Dutzend kassierter Gegentore: „Ich habe beim SV Eichede schon mit der ersten und der zweiten Herren im Finale gestanden. Das war aber nochmal ein Highlight. Wir werden heute sicherlich noch das eine oder andere Kaltgetränk trinken.“ Den umjubelten Ehrentreffer für den Underdog erzielte Malte Janott, der in der 68. Minute einen von Torge Maltzahn verursachten Handelfmeter verwandelte. Für die U23 trafen zuvor Lars Newrzella (3.), Tanveer Habibi (16.), Marcel Prahl (24.), Morten Wahl (25.), Luca Störmer (33.), Kevin Öz (40., 66.) und Evgenij Bieche (42.), Aaron Gehrken (48.), Peer-Maurice Ehlers (52.) und Bleron Selimi (59.). Nach Janotts Elfmetertor sorgte Gehrken für den Endstand (69.).

SV Eichede: Gevert – Ostermann, Lindenberg, Reimers – Zaske (90.+2 Schubring), Rathjen – Steinfeldt, Clausen (58. Lahrtz), Pichelmann – Arp (77. Hasselbusch), Dombrowski (77. Arndt)