Todesfelde. Oberliga-Topspiel gegen den SV Todesfelde endet 1:1. Trainer kritisiert Provokationen des Gegners. Kantersieg für A-Junioren.

Ein Sonntagsschuss in der Nachspielzeit hat den SV Eichede um den sicher geglaubten Derbysieg gebracht. Abwehrspieler Deniz Yilmaz vom SV Todesfelde drosch den Ball aus weiter Distanz in hohem Bogen zum 1:1 (0:0)-Endstand ins Netz. Durch die Punkteteilung im Topspiel der Fußball-Oberliga Süd behaupteten die Stormarner die Tabellenführung dank des besseren Torverhältnisses gegenüber Todesfelde.

Torschütze: „Wir sind trotzdem zufrieden mit unserer Leistung“

Besonders schmerzhaft traf der Schuss Eichedes Stürmer Vico Dombrowski. Der 20-Jährige hatte in der 56. Minute mit seinem schwächeren rechten Fuß einen Pass von Jonathan Stöver zur Führung verwertet und sah bei seiner Auswechslung kurz vor Schluss eigentlich schon wie der Matchwinner aus. „So ein Ding macht er einmal in seinem Leben, das ist ärgerlich für uns“, sagte Dombrowski über den Ausgleichstreffer. „Wir sind trotzdem zufrieden mit unserer Leistung. Auch das Ergebnis ist nicht verkehrt, wir bleiben auf Augenhöhe mit Todesfelde und dann wird sich im weiteren Verlauf der Saison zeigen, wer ganz oben steht.“

Auch Trainer Denny Skwierczynski zeigte sich schon wenige Minuten nach dem Nackenschlag gefasst: „Ich bin zufrieden. Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, der Sieg wäre verdient gewesen“, sagte er. „Die Entscheidung lag bei uns, das haben wir nicht geschafft, aber das gute Spiel der Mannschaft bleibt hängen. Jetzt haben wir einen Punkt, das ist okay.“

665 Zuschauer sehen erst in der zweiten Halbzeit den gewohnt emotionalen Klassiker

665 Zuschauer im Todesfelder Joda-Sportpark sahen zunächst ein enttäuschendes Derby und eine torlose erste Hälfte. Nach Dombrowskis Treffer entwickelte sich die Partie dann doch wieder zu dem gewohnt emotionalen Klassiker voller Torraumszenen auf beiden Seiten. Als Todesfelde die Zeit davonzulaufen drohte und sich die Fouls und Diskussionen häuften, entglitt dem Schiedsrichter die Partie phasenweise und es kam mehrfach zu Rudelbildungen. Die Hektik gipfelte in minutenlanger Aufregung nach einem Foul von Fynn Rathjen, bei dem sich Todesfeldes Til Weidemann verletzte (85. Minute). Der Unparteiische zeigte Rathjen ebenso Gelb wie drei Todesfeldern, darunter Teamchef Sven Tramm, der sich im Vorjahr noch über das Verhalten der Eicheder beschwert hatte.

In der Schlussphase häufen sich Fouls und Diskussionen

Rathjen sprach sich direkt nach dem Abpfiff mit den Todesfeldern aus, vergessen waren die Szenen aber nicht so schnell. Skwierczynski kritisierte das Verhalten der Todesfelder: „Es ist immer das gleiche hier, die erlauben sich alles, wenn sie hier spielen. Die Ersatzspieler rennen rum, der Kameramann rennt rum, die pöbeln bei jedem Foul und schreien irgendwo hin.“ Und weiter: „Sie spekulieren in jedem Heimspiel, dass sich der Gegner provozieren lässt. Wir haben uns nicht provozieren lassen, auch das gehört zu unserem guten, reifen Auftritt heute.“

Das Foul von Rathjen sei unnötig aber nicht brutal gewesen, betonte der Coach: „Er kam da zu spät, das ist ein klares Foul und eine klare Gelbe Karte. Er muss in der Szene auch gar nicht grätschen, da müssen wir mehr Ruhe bewahren. Die Aufregung der Todesfelder in dieser Szene ist verständlich, aber er wollte definitiv niemanden verletzten und wir wünschen dem Spieler alles Gute.“

Auch Eichedes zweite Mannschaft spielte 1:1 und rangiert nun mit vier Punkten aus drei Partien auf Platz acht der Landesliga Holstein. Gegen den Büchen-Siebeneichener SV profitierten die Steinburger von einem Eigentor durch Arne Hahn (60.). Jasper Keuneke hatte den BSSV nach zehn Minuten in Führung gebracht.

Jugend gewinnt in der Regionalliga 6:0 gegen Weiche Flensburg

Einen Kantersieg feierten die A-Junioren des Vereins in der Regionalliga Nord. Kjell Knaack (28., 40., 80.), Leon Nagorny (36., 77.) und Joel Damisi (89.) sorgten für ein 6:0 über Weiche Flensburg und den Sprung auf Tabellenplatz drei. „Die Jungs waren in der Trainingswoche sehr konzentriert. Man hat gemerkt, dass sie etwas gutmachen wollten nach der Niederlage am Wochenende“, sagte Trainer Thomas Runge. „Dass wir in der Lage sind, solche Spiele zu gewinnen, ist für mich keine Überraschung. Unser Ziel muss weiterhin der Klassenerhalt sein und dabei die Spieler bestmöglich weiterzuentwickeln.“

SV Eichede: Gevert – Reimers, Ostermann, Pichelmann – Clausen (90. Albrecht), Rathjen (88. Krajinovic) – Arndt, Stöver, Wittig (78. Steinfeldt) – Arp, Dombrowski (88. Lahrtz)

Tabelle Oberliga Süd: 1. SV Eichede 4 Spiele/16:2 Tore/10 Punkte, 2. SV Todesfelde 4/13:5/10...6. SV Preußen Reinfeld 5/4:8/6… 9. Eutin 08 4/2:10/0