Ahrensburg. Verbandsligateam steht vor erstem Heimspiel gegen den Harvestehuder THC III. Fürs Jugendtraining kommt ein Europapokalsieger.
Neustart in doppelter Hinsicht: Wenn die Hockeyherren des THC Ahrensburg am kommenden Sonntag (14. November, 16 Uhr) auf den Harvestehuder THC III treffen, ist es das erste Punktspiel in der Halle an der Fannyhöh seit Pandemiebeginn. Und es soll nun endlich der Auftakt des neuen THCA sein und das Ende des jahrelangen Niedergangs.
Neuer Trainer spürt eine „Aufbruchstimmung“
Der Umbruch in der Abteilung und insbesondere bei der Herrenmannschaft begann zwar schon vor Corona. Unter dem damaligen Trainer Thomas Linnekogel wurden bereits immer mehr junge Eigengewächse integriert und die alten Recken, die den Club rund ein Jahrzehnt geprägt hatten, verabschiedeten sich in den sportlichen Ruhestand. Wirklich bergauf ging es aber noch nicht, zu kurz die Vorbereitungszeit und Lernphase für das neue Team. Dann unterbrach Corona den Spielbetrieb für lange Zeit.
Nun also ist wieder vieles neu. Linnekogel konzentriert sich auf eigenen Wunsch wieder auf den Nachwuchsbereich. Michael Dahncke sprang als Interimstrainer ein. Das funktionierte so gut, dass der Club daraus eine Dauerlösung gemacht hat.
Michael Dahncke kam 1999 vom HSV nach Ahrensburg
Dahncke ist ein THCA-Urgestein. 1999 kam er als Spieler vom HSV in die Schlossstadt. Seit 2002 trainiert er die Damenmannschaft und seit 2006 auch im Jugendbereich. Zwischen 2015 und 2020 war er im Verein angestellt. Seit 2016 wohnt er auch in Ahrensburg. „Ich habe immer gesagt, das ist mein Verein, hier bleibe ich“, sagt der 48-Jährige.
Im Training sei „endlich eine Aufbruchstimmung“ zu spüren, berichtet Dahncke. „Wir hatten eine gute Vorbereitung. Die Mannschaft ist willig, es macht Spaß, zu arbeiten.“
Im kommenden Jahr werden weitere Talente aus dem Jugendbereich aufrücken. Das Gerüst bilden einige erfahrene Spieler wie Henrik Wolgast, Jan Schulze, Philipp Schrewe, der spielende Nachwuchstrainer Jan Weggen und Torwart Tim Nico Subat.
„Jetzt heißt es, daraus ein neues Team zu entwickeln“, sagt Dahncke. „Wir müssen uns zusammenfinden, wieder Siege holen. Aber man darf nicht erwarten, dass das sofort funktioniert. Dafür brauchen wir Geduld.“
Mittelfristig soll es in der Halle und auf dem Feld wieder ein, zwei Ligen nach oben gehen
Geduld ist gegenüber der Mannschaft aufzubringen, Geduld braucht die Mannschaft aber auch selbst - auch ganz konkret auf dem Feld, zum Beispiel im Spielaufbau. Das zeigte sich beim Saisonauftakt in der 1. Verbandsliga. Auswärts beim SC Victoria setzte es eine 3:12 (1:8)-Schlappe.
„In der ersten Hälfte fehlte uns die Geduld, die Angriffe auszuspielen“, sagt Dahncke. „Der Gegner war stark und wir haben einige Fehler gemacht, die zu schnellen Gegentoren führten.“
Das Saisonziel ist der Klassenerhalt, mittelfristig soll es in der Halle und auf dem Feld wieder ein, zwei Ligen nach oben gehen. „Das kann schnell gehen oder auch seine Zeit dauern“, sagt Dahncke. „Wichtig ist, jetzt die Abwärtsspirale zu stoppen und nicht immer nur gegen den Abstieg kämpfen zu müssen.“
Dennis Liebold, Hockey-Vorstand beim THCA, sagt: „Wir erhoffen uns den Neustart, der auch nachhaltig ist.“ Er und Jugendwart Niels Steller hätten „den Ruf verstanden. Den Weg sind wir jetzt sehr konsequent gegangen.“
Jungs brauchen noch in allen Altersgruppen Verstärkung
Dazu gehörte auch die Verpflichtung eines höchst interessanten Jugendtrainers. Hand in Hand mit Linnekogel arbeitet künftig Heiko Milz (48) mit Ahrensburgs Nachwuchs, ist für die U8 und die U10 zuständig.
Zwischen 1990 und 2007 spielte Milz in Köln, Leverkusen, Mönchengladbach sowie in Hamburg für den Uhlenhorster HC und den Club an der Alster. Er wurde viermal Deutscher Meister, einmal Pokalsieger und gewann zweimal den Europapokal der Landesmeister.
Als Trainer und Assistenztrainer war Milz bei mehreren Nationalmannschaften und Vereinen aktiv und sammelte wiederum zahlreiche Titel, wurde unter anderem Europapokalsieger mit Alster und den Damen des Harvestehuder HTC. Milz ist Gründer und Inhaber der Torwartschule Magic Goalies.
Mit der Expertise von Milz sollen auch die Lücken im männlichen Nachwuchs geschlossen werden. „Während bei den Mädchen alle Teams stark besetzt sind, hoffen die Jungs noch in allen Altersgruppen auf Zulauf“, sagt Liebold. Das große Plus des THC Ahrensburg sei die Infrastruktur mit eigenem Feld und eigener Halle. „Wir sind in der glücklichen Lage, im Sommer wie im Winter genügend Kapazitäten für die Jugendlichen zu haben“, sagt Liebold. „Viele Vereine sind ja auf Schulhallen angewiesen und werden dort immer mehr rausgedrängt.“
Hockeyinteressierte Kinder und Jugendliche sind beim THCA zum Probetraining eingeladen. Alle Informationen gibt es auf der Internetseite www.thca.de/hockey