Glinde. Ersatzgeschwächte Bezirksligafußballer unterliegen Schwarzenbek mit 2:3. Trainer: „Schwierig, konkurrenzfähig zu sein“.

Personalnot macht erfinderisch: Als vor dem Heimspiel des TSV Glinde plötzlich das Vereinsurgestein Sebastian Fuchs auf dem Sportplatz auftauchte, rekrutierte der Trainer ihn spontan für den Kader gegen den SC Schwarzenbek. „Es kommt momentan so viel zusammen“, sagte Sören Deutsch später, nachdem er den Stand-by-Spieler der zweiten Mannschaft auch eingewechselt hatte. An der 2:3 (1:1)-Niederlage änderte aber auch das nichts.

Den Stormarner gelangen nur zwei Elfmetertore

„Viele Ausfälle sind ja immer die erste Ausrede für Niederlagen, aber sie trifft einfach zu“, begründete Deutsch den durchwachsenen Auftritt, bei dem es für die Bezirksligafußballer aus Stormarn nur zu zwei Elfmetertoren durch Ibrahim Özalp (20. Minute) und Joshua Mülter (90.) reichte. Für die Gäste trafen Daniel Rohroff (25., 55.) und Maximilian Menger (82.).

Ein schnelles Ende der Probleme ist nicht in Sicht

Aus unterschiedlichsten Gründen fehlt dem TSV mehr als die Hälfte des 26-Mann-Kaders. Wer spielen kann, muss oftmals auf ungewohnter Position und teilweise trotz Trainingsrückstands eingesetzt werden. Ein schnelles Ende der Probleme ist nicht in Sicht. Für Glinde geht es in dieser Saison nur noch darum, die fehlenden Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

„Die Leute, die da sind, knallen sich voll rein. Aber unter diesen Voraussetzungen ist es einfach schwierig, konkurrenzfähig zu sein“, sagte Deutsch. „Da müssen wir jetzt irgendwie durch. Aber aktuell macht es wenig Spaß.“

Acht Neuzugänge stehen fest, die meisten kommen aus der eigenen A-Jugend

Einzig die Kaderplanung für die neue Spielzeit knipst ein Licht am Ende des Tunnels an. Acht Neuzugänge stehen fest, die meisten davon kommen aus der eigenen A-Jugend. Der Verein hofft, an vergangene Zeiten anzuknüpfen, als der starke 94er-Jahrgang die Herrenmannschaft prägte und zeitweise an das Tor zu Landesliga anklopfte. Deutsch: „Es wird Zeit, dass fast zehn Jahre später die nächsten Jugendlichen angreifen und eine neue Ära prägen.“

Barsbüttel will zweiten Platz verteidigen

In Glinde ist die Luft raus, beim Barsbütteler SV noch nicht – wenngleich der Aufstiegszug in der Bezirksliga 2 mit dem Namen Eisenbahner TSV Hamburg abgefahren ist. „Unser erklärtes Ziel ist es jetzt, den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen“, sagte Barsbüttels Trainer Olaf Poschmann nach dem 3:2 (2:2) gegen den FSV Geesthacht. Für den Aufstieg reicht die Vizemeisterschaft zwar nicht, würde aber im Hinblick auf die neue Saison für Selbstvertrauen sorgen. „Ohne den ETSV wird die Staffel sehr ausgeglichen sein“, sagte Poschmann.

Eine Leistungssteigerung in der Defensive und das Tor von Nicklas Frers (59.) bescherte dem BSV nach der Halbzeitpause den ersten Sieg des Jahres. Zuvor hatten Geesthachts Tayfun Cosgun (9., 26.) und Barsbüttels Joseph Möller (17., 19.) doppelt getroffen.

Hoisbütteler SV gewinnt mit 9:1 in Quickborn

Ein wahres Feuerwerk hat der Hoisbütteler SV in der Bezirksliga 2 abgebrannt. Beim FC Quickborn triumphierten die Ammersbeker mit 9:1 (4:0) und marschieren derzeit im Eiltempo Richtung Klassenerhalt. Das Hinspiel hatte Hoisbüttel noch 2:3 verloren. Nun folgte nach dem 7:3 beim SC Alstertal-Langenhorn der zweite Auswärts-Kantersieg hintereinander. Gerade im Offensivspiel hat die Mannschaft von Trainer Alexander Windt eine große Entwicklung genommen.

„Man merkt jetzt, dass wir eine sehr gute Wintervorbereitung hatten“, sagte Windt. „Die Jungs trainieren sehr intensiv. Bei einigen Spielern ist mental ein Knoten geplatzt und eine gewisse Lockerheit vor dem Tor vorhanden.“

Exemplarisch dafür steht der 20-jährige Nikolas Hentz. Schon in der Hinrunde zeigte der Youngster gute Leistungen und erarbeitete sich viele Torchancen, die er aber oftmals vergab. Nun traf er gegen SCALA viermal, rettete im Heimspiel gegen den Glashütter SV (2:2) mit einem späten Doppelpack das Unentschieden und war auch in Quickborn zweimal erfolgreich (47., 49.).

Heiner Krüger trifft für die Ammersbeker viermal

Heiner Krüger traf sogar viermal (8., 53., 66., 72.). Die weiteren Tore erzielten Finn Leitz (21.) und Nick Juckenack (22., 40.). Den Schlusspunkt überließen die Sieger Quickborns Alexander Mai (90.).

Noch ist der Klassenerhalt nicht gesichert, es fehlen aber nur noch wenige Punkte. „Dann können wir den Kader für die neue Saison auch viel besser planen“, sagte Windt.

Tabelle Bezirksliga 2: 1. ETSV Hamburg 10 Spiele/41:16 Tore/25 Punkte, 2. Barsbütteler SV 12/28:22/23... 5. TSV Glinde 12/21:23/16... 9. SV Hamwarde 10/8:30/6...

Bezirksliga 4: 1. SC Poppenbüttel 13/66:11/36... 5. Hoisbütteler SV 14/38:39/18... 9. Alsterbrüder 13/27:30/13...