Ahrensburg. Stadtwerke schließen Ausbau des Glasfasernetzes ab – schneller als geplant. Jeder Haushalt kann sich jetzt anschließen lassen.

Die Stadtwerke Ahrensburg haben die gesamte Stadt mit einem neuen und modernen Glasfasernetz ausgebaut. In Ahrensburg und in Teilen Ammersbek ist der Glasfaserausbau damit deutlich schneller als geplant abgeschlossen. Im bundesweiten Vergleich ist die größte Stadt im Kreis damit Vorreiter. Jeder Haushalt kann sich ans Glasfasernetz anschließen lassen und von der ultraschnellen, zukunftssicheren Datenübertragung profitieren. Die Übertragungsrate reicht aktuell bis zu 1 Gigabit/s und die Glasfaser bietet noch wesentlich mehr Potenzial.

„Als wir 2012 mit dem Ausbau begonnen haben, hatten wir uns vorgenommen, diesen bis 2023 abzuschließen“, sagt Lars Seckler, Leiter für Telekommunikation und Glasfasernetz der Stadtwerke Ahrensburg. „Dann haben wir gesehen, wie schnell der Bedarf an ultraschnellen Übertragungsraten steigt, in Unternehmen ebenso wie in Privathaushalten, und kurzerhand umgeplant: Wir haben 2016 unser eigenes Signal ,SchlossMEDIA’ eingeführt und das Ende der Tiefbauarbeiten in Ahrensburg auf 2020 vorgelegt. Dieses Ziel konnten wir einhalten.“

Anschlussquote im Erlenhof bei 70 Prozent

Die Stadtwerke haben 2013 mit dem Glasfaserausbau im Gewerbegebiet Beimoor Nord begonnen, weil dort der Bedarf am größten war. So hätten vor allem die Unternehmen ein Interesse an schnellem Internet, um sich in Ahrensburg anzusiedeln, sagt Lars Seckler. Im Neubaugebiet Erlenhof liegt die Anschlussquote für Glasfaser derzeit bei 70 Prozent.

Bei dem Angebot der Stadtwerke Ahrensburg handelt es sich um ein reines Glasfasernetz. Es transportiert die Daten vom Absender bis zum Empfänger ausschließlich über optische Signale. Die Internetnutzer erhalten dadurch die Datenübertragungsrate, die sie buchen. Die Stadtwerke Ahrensburg bieten mit ihrem Produkt „SchlossMEDIA“ Übertragungsraten von 100 Mbit/s bis 1000 Mbit/s an. Zum Vergleich: Bei der in Deutschland häufig verwendeten Vectoring-Technologie besteht nur ein Teil der Leitungen aus Glasfaser. Das letzte Stück vom Kabelverzweiger bis zum Nutzer sind Kupferkabel. Sie drosseln die Übertragung auf dem Weg bis ins Haus.

„Homeoffice und Distanzunterricht haben gezeigt, wie wichtig eine stabile Internetverbindung ist“, ergänzt Lars Seckler. „Die Anzahl der Geräte, die in einem Haushalt verwendet werden, ist die letzten Jahre immens gestiegen: Smartphones, Tablets, Fernseher und Computer benötigen Internet.“ Die Nutzerinnen und Nutzer schauten Filme über das Internet oder surften in den sozialen Medien. „Das Laden von Bild- und Videodateien mit großem Datenvolumen ist heute selbstverständlich – und das sollte eine zukunftsfähige Internetanbindung auch sein.“

Stadtwerke investieren rund 20 Millionen Euro

Julia Fest, Geschäftsführerin der Stadtwerke, sagt: „Ahrensburg gehört jetzt zu den modernsten Internet-Standorten Deutschlands.“ Glasfaser sehe sie als Daseinsvorsorge. „Die Nutzerinnen und Nutzer können ultraschnell und störungsfrei an mehreren Geräten gleichzeitig große Datenmengen hoch- und runterladen.“ Das Glasfasernetz erhöhe die Lebensqualität in Ahrensburg. „Es steigert die Attraktivität als Standort für Unternehmen und als Wohnort für Familien.“

Um die Infrastruktur für das zukunftssichere Glasfasernetz aufzubauen, haben die Stadtwerke Ahrensburg rund 20 Millionen Euro investiert. Seit Anfang April dieses Jahres haben sie zusätzlich ein neues Bauunternehmen verpflichtet, um die Kapazitäten durch die erhöhte Nachfrage zu erweitern. „Falls es bei den Kundinnen und Kunden einen Störungsfall geben sollte, sind Service-Techniker der Stadtwerke rasch vor Ort, um das Problem zu beheben.“

Beratungen auch an der Haustür möglich

In Deutschland verfügen laut Bundesnetzagentur ungefähr 14 Prozent der Haushalte über einen Glasfaseranschluss. Damit liegt es weit hinter dem EU-Durchschnitt von 33,5 Prozent. „Aktuell ist noch nicht absehbar, ob und wann die Glasfasernetze von der Bundesnetzagentur für Konkurrenten geöffnet werden“, so Lars Seckler. „Wir gehen davon aus, dass es irgendwann passiert, wissen aber noch nicht wann.“ Durch die Kommunikation in Arbeitskreisen mit anderen Stadtwerken in Norddeutschland könne man beim Glasfaserausbau viel voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen.

Zusätzlich zur telefonischen Beratung durch das Kundenzentrum bieten die Stadtwerke Ahrensburg den Anwohnerinnen und Anwohnern in den kommenden Wochen wieder eine Information direkt an der Haustür an. „Dabei geht es nicht darum, den Menschen dort etwas zu verkaufen, sondern sie primär zu informieren und zu beraten“, sagt Lars Seckler. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen die Beratung unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen durch und können sich entsprechend ausweisen. Wer nicht angetroffen wird, kann telefonisch direkt einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren. Wenn der Wunsch zum Wechsel auf Glasfaser besteht, übernehmen die Stadtwerke auch die Kündigung beim Altanbieter.